Eskalation in Großbritannien: Über 100 Festnahmen nach Protesten in London und Southport

In der Nähe des Londoner Regierungssitzes in der Downing Street kam es zu einer großen Menschenansammlung und Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und Polizeikräften, was zu über 100 Festnahmen führte. Diese Vorfälle ereigneten sich nach gewalttätigen Unruhen in der Kleinstadt Southport, wo kürzlich drei kleine Mädchen ermordet und mehrere Personen verletzt wurden. Der 17-jährige mutmaßliche Täter, der aus Ruanda stammt, ist inzwischen wegen dreifachen Mordes angeklagt.

Die Lage in Southport, nahe Liverpool, ist weiterhin angespannt. Zusätzlich sah sich die Polizei mit einem weiteren Protestmarsch vor der Downing Street in London konfrontiert. Die Demonstranten, unter dem Motto “Genug ist Genug”, versuchten, zum Regierungssitz vorzudringen, und warfen Bierdosen sowie Glasflaschen auf die Polizeikräfte. Die Situation eskalierte schnell, und die Protestierenden skandierten Parolen wie “Rule Britannia”, “Rettet unsere Kinder” und “Stoppt die Boote”.

Die Medien berichten, dass diese gewaltsamen Ausschreitungen vor allem von rechtsextremen Gruppen ausgingen. The Independent titelte dazu: “Rechtsextremer Mob stößt in der Nähe der Downing Street mit der Polizei zusammen, nachdem es zuvor in Southport zu Ausschreitungen gekommen war.”

Auch in anderen Städten wie Hartlepool und Manchester kam es zu Protesten. In Hartlepool wurde ein Polizeiauto in Brand gesetzt und die Einsatzkräfte wurden mit Raketen, Glasflaschen und Eiern angegriffen, wie die Polizei von Cleveland berichtet.

Der jugendliche Täter, der in Cardiff geboren wurde und seit 2013 in Southport lebt, steht im Zentrum der Ermittlungen. Er drang bewaffnet mit einem Messer in eine Tanzschule ein und stach auf Kinder und Erwachsene ein. Acht weitere Kinder erlitten Stichverletzungen, fünf davon befinden sich in einem kritischen Zustand. Zwei Erwachsene wurden ebenfalls lebensgefährlich verletzt. Die Polizei schließt ein terroristisches Motiv bislang aus, die Gründe für die Tat sind weiterhin unklar.

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