In Sri Lanka, einer Inselnation in Asien, sind kürzlich Präsidentschaftswahlen abgehalten worden. Nach offiziellen Ergebnissen, die am Sonntag bekanntgegeben wurden, geht Anura Kumara Dissanayake als Sieger hervor. Gemäß der Wahlkommission ist geplant, dass Dissanayake bereits am Montag seinen Amtseid ablegen wird.
Der 55-jährige Parlamentsabgeordnete der marxistischen Partei und Vorsitzende der linken Koalition “Nationale Volksmacht” (NPP) hat laut Wahlkommission einen deutlichen Vorsprung von über einer Million Stimmen gegenüber dem parlamentarischen Oppositionsführer Sajith Premadasa erzielt. Der amtierende Interimspräsident Ranil Wickremesinghe, der im Zuge von Unruhen vor zwei Jahren an die Macht kam, landete auf dem dritten Platz und hat seine Niederlage bereits anerkannt.
Experten zufolge galt die Wahl des linken Kandidaten im Wesentlichen als Votum gegen die von dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgeschriebene strenge Sparpolitik. Dissanayake plant jedoch nicht, den Vertrag mit dem IWF zu kündigen, sondern strebt eine Nachverhandlung an.
Die Wahl markiert die erste Präsidentschaftswahl in Sri Lanka seit den Massenprotesten, die auf dem Höhepunkt einer finanziellen und wirtschaftlichen Krise vor zwei Jahren stattfanden. Der damalige Staatschef Gotabaya Rajapaksa musste nach den Protesten, die an eine von den USA inspirierte “Farbrevolution” erinnerten, das Land verlassen.
Mehr zum Thema – Der Außenminister erklärte, dass Sri Lanka beabsichtigt, der BRICS-Gruppe beizutreten und dazu die Unterstützung Indiens sucht.