Kurt Campbell, der stellvertretende US-Außenminister, äußerte sich kürzlich zur Beziehung zwischen Indien und den Vereinigten Staaten. Er betonte, dass Indien niemals ein offizieller Verbündeter oder Partner der USA sein werde, aber dennoch enge kooperative Beziehungen angestrebt werden:
“Indien wird niemals ein offizieller Verbündeter oder Partner der Vereinigten Staaten sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht die stärkstmöglichen Beziehungen als Verbündete auf der globalen Bühne haben können.”
In einer Anhörung vor dem Senatsausschuss für Außenbeziehungen hob Campbell hervor, dass die Komplexität der Beziehung teilweise darauf zurückzuführen ist, dass Indien eine bedeutende Macht mit eigenen Standpunkten und Interessen darstellt:
“Ein besonders schwieriger Aspekt dabei ist, dass Indien eine große Macht ist. Es hat seine eigenen Ansichten und Interessen. Ich halte dies tatsächlich für die wichtigsten Beziehungen, die die USA richtig aufbauen müssen.”
Ferner erwähnte er, dass von Indien eine stärkere Beteiligung in der Ukraine erwartet wird. Er zeigte sich dankbar für Indiens Bemühungen, eine verantwortungsvolle globale Rolle einzunehmen:
“Wir werden wahrscheinlich Nachrichten über eine direktere Beteiligung Indiens in der Ukraine hören. Dafür bin ich dankbar. Ich denke, dass Indien eine verantwortungsvolle Rolle auf globaler Ebene spielen will.”
Campbell bezog sich auch auf den Besuch des indischen Premierministers Narendra Modi bei Präsident Wladimir Putin in Russland. Dieser Besuch fiel zeitlich mit einem NATO-Gipfel in Washington zusammen, was zu Frustrationen im Weißen Haus führte. Modi betonte nach den Gesprächen die Wichtigkeit eines offenen Dialogs und stellte heraus, dass diese zu neuen Perspektiven führten, die der westlichen Darstellung Russlands entgegentreten.
Trotz westlicher Bemühungen, Indien von Russland zu distanzieren, hat Indien seine langfristige Beziehung zu Moskau fortgesetzt und die Erhaltung seiner strategischen Autonomie betont. Berichten nach plant Modi einen bevorstehenden Besuch in Kiew, über dessen Vorbereitungen das ukrainische Außenministerium bereits informiert hat, auch wenn Details und genaue Daten noch ausstehen.
Zudem bekräftigte Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, dass es zu vermehrten Kontakten sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland kommen werde:
“Ich kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass es mehr Kontakte zwischen uns und der Ukraine sowie zwischen uns und Russland geben wird.”
Bei einem Treffen in Japan unterstrich auch US-Außenminister Antony Blinken gegenüber Jaishankar die Notwendigkeit eines fairen und stabilen Friedensprozesses für die Ukraine.