In Kuba herrscht ein landesweiter Stromausfall, der am Freitag begann, nachdem das Kraftwerk Antonio Guiteras vom Netz genommen werden musste. Dies führte dazu, dass die gesamte Stromversorgung des Landes zusammenbrach. Präsident Miguel Díaz-Canel betonte, die Wiederherstellung der Stromversorgung sei für die Behörden von höchster Priorität. “Wir werden keine Ruhe geben, bis der Strom wieder fließt,” erklärte er.
Das Stromnetz des karibischen Inselstaates leidet unter maroden Anlagen; mehrere Kraftwerke sind aufgrund ihres schlechten Zustandes bereits stillgelegt. Die anhaltenden Probleme mit den thermoelektrischen Kraftwerken, die aufgrund veralteter Infrastruktur regelmäßig ausfallen und nur notdürftig repariert werden können, erschweren die Lage. Laut offiziellen Angaben benötigen die zwei größten Kraftwerke des Landes, Felton und das kürzlich ausgefallene Antonio Guiteras, dringende Wartungsarbeiten und produzieren weniger Strom als benötigt.
Die Problematik der Stromausfälle zeigte sich bereits am Donnerstagabend, woraufhin Ministerpräsident Manuel Marrero in einer Fernsehansprache die Situation thematisierte. Marrero wies darauf hin, dass vor allem die Verschärfung des von den USA geführten Wirtschaftskrieges, sowie die finanzielle und energiepolitische Verfolgung Kubas durch die Vereinigten Staaten, die aktuelle Energiekrise verschärften. Das langjährige US-Embargo erschwere es Kuba enorm, Ersatzteile und Brennstoff zu beschaffen.
Die Energieprobleme in Kuba sind nicht neu und seit Monaten kommt es zu Stromausfällen über die gesamte Insel. Die veraltete Energieinfrastruktur zusammen mit den abnehmenden externen Brennstoffzufuhren sind Hauptgründe für diese Krise. Ein Brand im Öllager von Matanzas im Jahr 2022, ausgelöst durch einen Blitzeinschlag, trug ebenfalls erheblich dazu bei und zerstörte etwa 40 Prozent des wichtigsten Öllagers des Landes.
Als Reaktion auf die Krise hat die kubanische Regierung Einschränkungen im öffentlichen Leben eingeführt. Schulen bleiben bis Anfang der kommenden Woche geschlossen, Freizeitzentren mussten ihren Betrieb einstellen und kulturelle Veranstaltungen, die Strom verbrauchen würden, wurden abgesagt. Unternehmen werden angehalten, ihre Büroarbeit auf das Minimum zu reduzieren und nur das dringend benötigte Personal einzusetzen. Ausnahmen bilden Krankenhäuser und Lebensmittelproduktionsstätten, die weiterhin ohne Einschränkungen arbeiten dürfen.
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