Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird nicht persönlich am BRICS-Gipfel in Russland teilnehmen können, nachdem er sich eine Kopfverletzung zugezogen hat. Laut Berichterstattungen brasilianischer Medien erlitt der 78-jährige Staatschef am Samstag eine Verletzung, nachdem er im Badezimmer seiner Residenz gestürzt war. Untersuchungen bestätigten eine Verletzung am Hinterkopf sowie leichte Anzeichen einer Gehirnerschütterung.
Ärzte rieten ihm daraufhin, Flugreisen zu meiden. Die brasilianische Präsidialkanzlei gab daher am Sonntag bekannt, dass der geplante Besuch in Russland abgesagt wurde. Lula hatte vor, vom 22. bis 24. Oktober nach Kasan zu reisen, um am 16. BRICS-Gipfel teilzunehmen. Stattdessen wird er nun via Video zugeschaltet werden.
Zu den zentralen Diskussionsthemen des Gipfels gehören wirtschaftliche Zusammenarbeit, geopolitische Fragestellungen sowie Entwicklungen in den Bereichen Finanzen, Technologie und Handel. Die BRICS-Gruppe, gegründet 2006 von Brasilien, Russland, Indien und China und erweitert 2010 um Südafrika, hat dieses Jahr neue Mitglieder wie Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate aufgenommen. Weitere 34 Länder, darunter auch die Türkei, Thailand, Malaysia und Aserbaidschan, haben ebenfalls Interesse gezeigt, der Organisation beizutreten.
Für das Jahr 2024 hat Russland den Vorsitz der BRICS-Gruppe übernommen, wodurch das Land zum Austragungsort des bevorstehenden Gipfels in Kasan wird. Es werden Delegationen aus 32 Ländern erwartet. Unter den erwarteten Teilnehmern befinden sich namhafte Persönlichkeiten wie UN-Generalsekretär António Guterres und die ehemalige Präsidentin Brasiliens und jetzige Chefin der BRICS-Entwicklungsbank, Dilma Rousseff.
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