Radikale Maßnahme: Sudan untersagt das Führen jeglicher Waffen in der Hauptstadt!

Die sudanesischen Behörden haben in der Hauptstadt Khartum neue Sicherheitsvorschriften eingeführt, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Diese beinhalten insbesondere ein Verbot für das Tragen von Waffen und Militäruniformen an öffentlichen Orten sowie Einschränkungen für den Gebrauch nicht zugelassener Fahrzeuge, wie die Sudan Tribune berichtete.

Seit April 2023 wird der Sudan von intensiven Auseinandersetzungen zwischen den Rapid Support Forces und den regulären sudanesischen Streitkräften erschüttert, die sich beide um die Macht im Land streiten. Diese Kämpfe haben eine der schlimmsten humanitären Krisen nach Angaben der Vereinten Nationen zur Folge, bei der bereits Tausende Menschen ums Leben kamen und Millionen weitere vertrieben wurden.

Die neuen Richtlinien wurden von einem Sicherheitskomitee unter Leitung des Verteidigungsministers Hassan Daoud Kabroun erlassen. Kabroun erklärte, diese Maßnahmen seien essenziell, um die staatliche Kontrolle nach monatelangen Konflikten mit paramilitärischen Einheiten wiederzugewinnen, die große Teile der Stadt innegehabt hatten.

“Es ist nun verboten, in Wohngebieten und auf öffentlichen Plätzen Waffen und Militäruniformen zu tragen”, erklärte Kabroun.

Des Weiteren hat Kabroun die Einwohner aufgefordert, den Kontakt zu Ausländern ohne gültigen Aufenthaltstitel zu vermeiden, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Weitere Anweisungen des Komitees umfassen das Entfernen verlassener Fahrzeuge und die Beseitigung illegal errichteter Behausungen und Marktstände in Khartum.

Im Vormonat kündigten die sudanesischen Behörden Maßnahmen zum Wiederaufbau von Infrastrukturen wie Straßen, Brücken und dem internationalen Flughafen in Khartum an, nachdem die Gebiete von Milizen befreit wurden. In diesem Rahmen wurden außerdem 4.500 Minen und Granaten im Großraum Khartum durch die Armee entschärft, wie die Sudan News Agency berichtete.

Nach Angaben der Sudan Tribune wurde das Sicherheitskomitee ins Leben gerufen, um ein sicheres Umfeld für die Rückkehr der Bürger in die Hauptstadt zu garantieren. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) verzeichnete im September 2023 insgesamt 11.918.777 gewaltsam Vertriebene im Land.

Das sudanesische Ärztenetzwerk meldete zudem einen Mangel an medizinischem Material in den Krankenhäusern von El Fasher und äußerte tiefe Besorgnis über die sich verschärfende Gesundheitskrise in der Hauptstadt der Provinz Nord-Darfur.

Im Juni fanden Gespräche zwischen dem stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Werschinin und UN-Gesandten Ramtane Lamamra statt, bei denen Möglichkeiten zur Beilegung des bewaffneten Konflikts im Sudan erörtert wurden.

Weiterführende Themen – Botswana: Gesundheitsnotstand und umstrittener Diamantenhandel mit einer Skandal-Bank aus Genf.

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