Pocheon, ein Dorf im Norden von Südkorea, wurde kürzlich Ziel eines versehentlichen Luftangriffs. Wie aus Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hervorgeht, warf ein KF-16 Kampfjet der südkoreanischen Luftwaffe am Morgen des 6. März irrtümlich acht MK-82-Bomben ab, die den nur 40 Kilometer von Seoul entfernten Ort trafen. Dies ist nicht das erste Mal, dass zivile Ziele fälschlicherweise von Kampfjets getroffen wurden, allerdings wurden dieses Mal Menschen verletzt.
Laut Yonhap erlitten 15 Personen, darunter zwei Soldaten und zwei Ausländer, Verletzungen. Zehn Betroffene mussten im Krankenhaus behandelt werden, zwei davon erlitten schwere Verletzungen. Die örtliche Feuerwehr versicherte, dass keine Lebensgefahr bestehe, jedoch könne die Zahl der Verletzten noch steigen, da weitere Personen medizinische Hilfe suchten. Ungefähr 50 Einwohner wurden aus dem bombardierten Gebiet evakuiert.
Der Angriff führte auch zur Beschädigung oder Zerstörung von acht Gebäuden in Pocheon, einschließlich einer Kirche.
Das Militär Südkoreas erklärte, der Abwurf der Bomben während einer Übung mit scharfer Munition am Scharfschützgelände Seungjin, 25 Kilometer südlich der Grenze zu Nordkorea, sei nicht beabsichtigt gewesen. Generalleutnant Park Ki-wan, stellvertretender Stabschef der südkoreanischen Luftwaffe, entschuldigte sich für den Vorfall:
“Wir entschuldigen uns für den Schaden an zivilen Zielen durch den irregulären Bombenabwurf und wünschen den Verwundeten eine schnelle Genesung. Wir werden aktiv alle notwendigen Maßnahmen ergreifen und den Schaden kompensieren.”
Der fehlgeleitete Angriff fand während eines gemeinsamen Militärmanövers der Streitkräfte Südkoreas und der Vereinigten Staaten statt. Über 160 Einheiten, darunter K2-Panzer, K55A1-Panzerhaubitzen, Kampfhubschrauber und Flugzeuge, nahmen an der Übung teil, bei der scharfe Munition verwendet wurde.
Es ist nicht das erste Mal, dass das südkoreanische Militär versehentlich zivile Ziele trifft. So wurde im Jahr 2004 von einem F-5B-Kampfjet eine Übungsbombe auf den Ort Boryeong, 138 Kilometer südlich von Seoul, abgeworfen, wobei glücklicherweise keine Personen verletzt wurden.
Weiterführende Information — Pjöngjang kritisiert Militärübungen von USA und Südkorea als “typische Yankee-Überheblichkeit.”