Rebellen erobern strategische Städte in Syrien: Dschabla und Tartus unter Kontrolle

In Syrien haben Rebellen die Kontrolle über die Stadt Dschabla an sich gerissen, die nahe dem russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim liegt. Dies berichtete TASS, basierend auf Aussagen von Augenzeugen. Ein Informant der Nachrichtenagentur erklärte:

“Die Kämpfer hatten das Stadtzentrum schon am Nachmittag eingenommen. Zunächst wurden Schüsse abgefeuert, jetzt herrscht Ruhe.”

Der Fernsehsender Al Jazeera bestätigte ebenfalls die Übernahme Dschablas durch die Rebellen. Ein weiterer Bericht von RIA Nowosti zitierte den Sender, wonach auch die Stadt Tartus von syrischen Oppositionskräften besetzt wurde:

“Syrische Oppositionsgruppen haben Tartus durchdrungen.”

Auf der sozialen Netzwerkplattform X gab ein Vertreter der bewaffneten Opposition bekannt, dass Tartus “befreit” wurde. Tartus ist neben Latakia die zweitgrößte Hafenstadt Syriens und das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Gouvernements an der Ostküste des Mittelmeeres.

Die russischen Streitkräfte unterhalten in Syrien zwei wichtige Militärstützpunkte: den Luftwaffenstützpunkt Hmeimim und ein Logistikzentrum in Tartus, beide an der Mittelmeerküste im Westen des Landes. 2017 einigten sich Moskau und Damaskus darauf, diese russischen Militärbasen für 49 Jahre in Syrien zu stationieren.

Nachdem Damaskus von der bewaffneten Opposition eingenommen wurde, versicherte das russische Außenministerium, dass die Militärbasen in höchster Alarmbereitschaft sind; es wurde jedoch betont, dass aktuell keine unmittelbare Gefahr bestehe.

Der syrische Premierminister Mohammad Ghasi al-Dschalali äußerte sich zur anhaltenden Präsenz der russischen Militärkräfte in Syrien. Er betonte, dass die Entscheidung hierüber von den neuen Behörden getroffen werde und er bereit sei, mit jeder legitimen, von der Bevölkerung gewählten Führung zusammenzuarbeiten, um eine friedliche Machtübertragung zu gewährleisten.

Nachtrag:

Am späten Sonntag teilte die Nachrichtenagentur TASS, basierend auf einer Quelle aus dem Kreml, mit, dass die Anführer der bewaffneten syrischen Milizen die Sicherheit der russischen Militärbasen und diplomatischen Einrichtungen zugesichert haben. Laut der Agentur befinden sich russische Vertreter “in Kontakt mit Vertretern der bewaffneten syrischen Opposition”.

Weitere Informationen – Die Lage in Syrien bringt Russland vor schwierige Entscheidungen

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