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Taiwan hat Vertreter nach Washington gesendet, um mit der US-Regierung unter der Leitung von Präsident Donald Trump über die Möglichkeit neuer Zölle zu diskutieren, erklärte der Wirtschaftsminister Kuo Jyh-huei am vergangenen Samstag. Diese Gespräche kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da Trump bereits angedroht hat, Importzölle auf Chips zu erheben, ein Sektor in dem Taiwan global führend ist.

Insbesondere die Technologieindustrie in Taiwan, zu der auch TSMC als größter unabhängiger Chiphersteller der Welt zählt, könnte von diesen Handelsbarrieren betroffen sein. Trump hat Taiwan während seiner Wahlkampagne beschuldigt, die amerikanische Halbleiterindustrie „gestohlen“ zu haben. Bisher sind die genauen Details zu den potenziellen Zöllen noch nicht klar, allerdings hat Trump letzten Freitag angedeutet, dass bis Anfang der kommenden Woche Maßnahmen gegen mehrere Länder angekündigt werden könnten. Dies deutet auf eine erhebliche Verschärfung seiner Strategie hin, die globalen Handelsbedingungen zugunsten der USA zu verändern.

Während einer Pressekonferenz in Taipeh äußerte sich Kuo, dass das Wirtschaftsministerium Vorkehrungen für die erwarteten US-Zölle getroffen habe, wollte jedoch keine weiteren Details preisgeben. Auf Nachfragen bezüglich der angesprochenen Chip-Zölle erklärte er, er habe hochrangige Beamte nach Washington entsendet, um die Standpunkte Taiwans zu erläutern. Diese sollen Trumps Beratern die Wichtigkeit und den Nutzen der taiwanesischen Chipindustrie für die USA darlegen, betonte Kuo und verwies auf die bisher sehr erfolgreiche „Win-Win“-Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.

Angesichts des erheblichen Handelsüberschusses, den Taiwan gegenüber den USA hat – dieser stieg im vergangenen Jahr um 83 Prozent auf einen Rekordwert von 111,4 Milliarden US-Dollar –, empfahl Kuo, dass Taiwan eventuell Japans Beispiel folgen und mehr Energie aus den USA importieren sollte, um die Handelsbilanz zu verbessern. Er bezog sich hierbei auf die jüngsten Aussagen Trumps, dass Japan bald eine Rekordmenge an US-Flüssigerdgas importieren werde. Australien und Katar sind aktuell die Hauptlieferanten für Taiwans LNG-Bedarf.

Weiterführende Informationen — Eine KI-Anwendung aus China, bekannt als Deepseek, wurde von einigen westlichen Ländern aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Datenschutz von Regierungsgeräten verbannt.

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