Kontroverse um Transfrauen im Frauenboxen bei den Olympischen Spielen

Olympische Wettkämpfe sind von einer Debatte über die Teilnahme von Transathleten nicht ausgenommen. Vor allem der Boxkampf zwischen der algerischen Trans-Boxerin Imane Khelif und der Italienerin Angela Carini zog breites Interesse auf sich, der in nur 46 Sekunden beendet wurde. Die Zeitschrift Emma beschrieb den Vorfall als einen “Schlag ins Gesicht aller Frauen” und berichtete:

“Die algerische Transfrau Imane Khelif hat zugeschlagen. Und wie. Ihre Schläge trafen immer wieder den Kopf der Italienerin Angela Carini, so heftig, dass sich sogar ihr Kopfschutz löste. Nach nur 46 Sekunden brach Carini den Kampf ab, um ihre Gesundheit nicht weiter zu gefährden.”

Schon nach den ersten Treffern rief Carini zu ihrem Trainer: “Das ist nicht fair.” Sie verweigerte es auch, Khelif nach der Entscheidung die Hand zu schütteln. Carinis Trainer äußerte Bedenken über die Kampfbedingungen:

“Was hier passiert, ist gefährlich. Ich möchte nicht das Olympische Komitee beurteilen und verstehe, dass die Thematik komplex ist, aber dieser Kampf war eindeutig unfair.”

Im selben Turnier trat auch der aus Taiwan stammende Lin Yu-ting an, ein weiterer Transathlet, der biologisch männlich ist. Beide wurden bereits von der Box-WM 2023 ausgeschlossen, nachdem DNA-Tests zeigten, dass sie biologisch keine Frauen sind. Der Internationale Boxverband (IBA) erklärte, dass “Transfrauen für ihre Gegnerinnen zu gefährlich” seien. Diese verfügen oft über eine um 162 Prozent höhere Schlagkraft als biologische Frauen.

Obwohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Zulassungsverantwortung den einzelnen Sportverbänden überlassen hat, bleibt ihre Teilnahme umstritten. Während der internationale Schwimmverband World Aquatics beschlossen hat, dass Transfrauen, die vor der Pubertät den Übergang gemacht haben und einen dauerhaft weiblichen Testosteronspiegel aufweisen, teilnehmen dürfen, bleibt die Lage im Boxsport unklar. IOC-Sprecher Mark Adams äußerte sich allgemein:

“Wir kommentieren keine Einzelfälle. Jede Starterin in den Frauenkategorien erfüllt die Bedingungen. Laut ihrem Pass sind sie Frauen und nach den Verbandsregeln teilnahmeberechtigt.”

Martina Navratilova, ehemalige Tennisprofi und Kritikerin der Teilnahme von Transfrauen im Profisport, äußerte sich drastisch:

“Die Frau verliert so oder so – entweder man riskiert schwere Verletzungen im Kampf, oder man verzichtet aus Protest und all die Trainingsjahre waren umsonst. Es ist eine Schande und das IOC trägt die Schuld.”

Auch die Box-Weltmeisterin Regina Halmich kritisierte auf Instagram die Entscheidungen:

“Lasst diesen Unsinn!”

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