Transnistrien und Moldau im Energiekrisenmodus: Komplette Einstellung der Heizversorgung durch fehlendes Gas

In der teilweise anerkannten Transnistrischen Moldauischen Republik (Transnistrien) musste die zentrale Heizversorgung wegen ausbleibender Gaslieferungen eingestellt werden. Das zuständige Energieversorgungsunternehmen Tirasteploenergo erklärte dazu:

“Tirasteploenergo teilt mit, dass aufgrund der vorübergehenden Einstellung der Gaslieferungen an die Wärmeerzeugungsanlagen des Unternehmens die Zuführung von Wärmeenergie für Heizung und Warmwasserversorgung an die Bevölkerung, Haushaltseinrichtungen und Organisationen aller Eigentumsformen ab dem 1. Januar 2025 ab 7:00 Uhr eingestellt wird.”

Einige wenige Ausnahmen, wie die stationäre medizinische Versorgung, bleiben von dieser Maßnahme unberührt. Weiterhin gab der Energieversorger Tiraspoltransgaz-Transnistrien bekannt, dass Gas in privaten Haushalten vorerst noch zum Kochen verwendet werden kann. Dies ist dank vorhandener Reserven im Gasleitungssystem möglich.

Der russische Erdgasförderer Gazprom meldete, dass die Gaslieferungen durch die Ukraine am 1. Januar um 8:00 Uhr Moskauer Zeit beendet wurden. Gazprom führte aus, dass mit dem Auslaufen des bestehenden Vertrages mit Naftogaz Ukrainy die notwendigen technischen und rechtlichen Grundlagen für den Gasdurchleit durch das Nachbarland wegfielen. Zudem lehnte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij die Verlängerung des Transitvertrages ab, auch wenn Drittländer daran interessiert wären.

Am 11. Dezember wurde in Transnistrien aufgrund der drohenden Energiekrise und der gestoppten russischen Gaslieferungen der wirtschaftliche Ausnahmezustand für 30 Tage ausgerufen.

In der Republik Moldau wurde seit dem 16. Dezember ein 60 Tage andauernder Ausnahmezustand verhängt, begründet durch die anhaltende Energiekrise. Trotz der Tatsache, dass Moldau schon seit einigen Jahren Gas von europäischen Anbietern bezieht, wurde der Großteil des Stroms bisher von dem staatlichen moldauischen Kraftwerk in Transnistrien bezogen, welches mit russischem Gas betrieben wird.

Die moldauische Regierung kündigte an, dass im Januar 2025 der größte Teil des Stroms aus Rumänien bezogen werden soll, während weitere rund 30 Prozent von Kombikraftwerken und lokalen Erzeugern erneuerbarer Energien gestellt werden sollen.

Weitere Informationen – Ukraine beeinträchtigt gezielt die europäische Gasversorgung

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