In einem Interview mit Fox News äußerte sich der ehemalige US-Präsident und neuerliche republikanische Kandidat Donald Trump kritisch über das Verhalten der Demokraten:
“Sie [die Demokraten] haben einen Putsch gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten inszeniert. Sie kamen zu ihm und erklärten: ‘Du trittst zurück. Du liegst in den Umfragen weit zurück.'”
Trump bezeichnete diese Vorgehensweise als “einen Putsch, den ersten gegen einen Präsidenten der Vereinigten Staaten”.
Der demokratische Kandidat Joe Biden zog sich nach einer enttäuschenden Performance in der Juni-Debatte gegen Trump aus dem Rennen zurück. Nach Bidens Rückzug wurden innerhalb der Demokratischen Partei vermehrt Stimmen laut, die eine Erneuerung forderten. Am 21. Juli entschied er sich offiziell, nicht weiter für das Präsidentenamt zu kandidieren und unterstützte stattdessen Kamala Harris.
Die Entscheidung von Joe Biden, seine Präsidentschaftskandidatur aufzugeben, scheint nicht auf einer selbstkritischen Einschätzung seiner körperlichen oder geistigen Eignung für eine weitere Amtszeit zu beruhen. Vielmehr hätten führende Demokraten und bedeutende Parteispender ihn zu diesem Schritt gedrängt. Dies berichtet der investigative Journalist Seymour Hersh unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus dem Weißen Haus. In seinem Substack-Blog schreibt er:
“Die großen Geldgeber der Demokratischen Partei setzten nach Bidens enttäuschendem Auftritt in der Debatte gegen Donald Trump ein klares Zeichen. Sie wollten der Partei nicht weiterhin Millionen von Dollar zukommen lassen, nachdem klar wurde, dass der Präsident geistig nicht immer präsent war.”
Nach Hershs Recherchen spielte Ex-Präsident Barack Obama eine entscheidende Rolle in der Kandidatenkrise der Demokraten. Mit Unterstützung von Nancy Pelosi, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, den führenden Figuren der Partei, habe Obama Joe Biden am 21. Juli dazu gedrängt, Kamala Harris den Weg freizumachen. Laut der zitierten Quelle habe Obama in diesem Gespräch gesagt:
“Hier ist der Deal. Wir haben Kamalas Zustimmung, den 25. Verfassungszusatz in Anspruch zu nehmen.”
Dieser Verfassungszusatz ermöglicht es der Vizepräsidentin und weiteren befugten Amtsträgern, die Amtsgeschäfte des Präsidenten zu übernehmen, sollten diese ihn für unfähig halten, seine Aufgaben zu erfüllen. Hersh zufolge zeigte sich Obama während der gesamten Gespräche als eine bestimmende Kraft:
“Er hatte eine klare Agenda, die er umsetzen wollte, und beabsichtigte, die Kontrolle darüber zu behalten, wer gewählt wird.”
Die US-Präsidentschaftswahlen stehen am 5. November an.
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