Donald Trump hat zu Beginn seiner zweiten Amtszeit zahlreiche Verordnungen unterzeichnet und sich dabei auch den Medien gestellt. Am Montag sprach der 47. US-Präsident im Oval Office zu Journalisten und äußerte sich unter anderem zu den unzureichenden Verteidigungsausgaben einiger NATO-Mitglieder, darunter Frankreich und Spanien. Trump nutzte die Gelegenheit, um eines seiner bevorzugten Themen anzusprechen, indem er sich kritisch über die spanischen Verteidigungsausgaben äußerte.
Trump bezeichnete die finanziellen Beiträge Spaniens zur NATO als “zu niedrig” und drohte mit massiven Strafzöllen von 100 Prozent auf spanische Importe. Dabei unterlief ihm jedoch ein bemerkenswerter Fehler: Er zählte Spanien irrtümlich zu den BRICS-Staaten. Die spanische Tageszeitung El País erklärte diesen Fauxpas damit, dass Trump vermutlich das “S” in Spanien mit Südafrika verwechselte, welches tatsächlich ein BRICS-Mitglied ist. In seiner Antwort verwirrte Trump weiterhin mit seinen Ausführungen:
“Es ist also ein BRICS-Staat. Spanien. Wissen Sie, was ein BRICS-Staat ist? Sie werden es noch herausfinden. Wenn die BRICS-Staaten das tun wollen, dann ist das in Ordnung, aber wir werden ihnen bei den Geschäften mit den USA Zöller in Höhe von 100 Prozent auferlegen.”
Trump deutete hier anscheinend auf Spekulationen hin, die eine mögliche eigene Währung der BRICS-Länder in der Zukunft betreffen. Auf die Frage eines Journalisten, ob dies bedeute, dass Spanien nun mit hohen Zöllen rechnen müsse, erklärte Trump:
“Als BRICS-Staat schon. Sie werden Zölle in Höhe von 100 Prozent haben, wenn sie weiterhin daran denken, was sie erörtert haben. Mithin werden sie diese Idee sofort aufgeben, weil China darauf verzichten wird.”
Trotz Nachfragen blieb Trump eine klare Erklärung schuldig, warum er ein EU-Land fälschlicherweise als Teil der BRICS-Gruppe bezeichnete. Er bemerkte lediglich, dass die Gruppe aus “sechs oder sieben” Ländern bestehe und beabsichtige, es mit den USA aufzunehmen, aber damit nicht glücklich werden würde.
Seit der Gründung der BRICS-Gruppe im Jahr 2006, die ursprünglich aus Brasilien, Russland, Indien und China bestand und 2010 um Südafrika erweitert wurde, hat sich die Mitgliederzahl bis zum Jahr 2025 auf zehn erhöht. Spanien allerdings gehört nicht dazu und ist ebenso ein NATO-Land, das das Ziel von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben nicht erfüllt und lediglich 1,3 Prozent aufwendet. Trump fordert von den NATO-Partnern hingegen eine Erhöhung auf mindestens 5 Prozent.
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