Am 9. Februar äußerte sich US-Präsident Donald Trump während einer Pressekonferenz an Bord der Air Force One zu verschiedenen außenpolitischen Angelegenheiten. Laut US-Medienberichten hat Trump seine Absicht bekräftigt, den Gazastreifen wiederaufzubauen und hob hervor, dass er die Region als einen attraktiven Immobilienstandort betrachtet. Trumps Hauptanliegen sei es, laut eigener Aussage, sicherzustellen, dass die Hamas dort nicht wieder Fuß fassen könne.
Während des Fluges von Florida nach New Orleans, wo der Super Bowl stattfand, sprach Trump auch über andere Themen wie Kanada und den Krieg in der Ukraine und nahm live an einer Zeremonie zur Unterzeichnung einer Proklamation teil. Darin wurde der 9. Februar 2025 zum “Tag des Golfs von Amerika” ernannt. Zudem kommentierte er seine jüngsten Äußerungen zum Gaza-Krieg: “Ich denke, es wäre ein großer Fehler, die Menschen – die Palästinenser oder die Bewohner des Gazastreifens – wieder in das Gebiet zurückkehren zu lassen. Wir wollen nicht, dass die Hamas zurückkommt. Betrachten Sie es als ein großes Grundstück, das den Vereinigten Staaten gehört, und das wir langsam – sehr langsam – entwickeln werden.”, so Trump zu CNN.
Zusätzlich bezeichnete Trump den Gazastreifen als eine “Abrisszone”, die eingeebnet und instand gesetzt werden müsse. Entschlossen verkündete er seine Absicht, den Gazastreifen zu erwerben und zu besitzen: “Ich bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und in Besitz zu nehmen.”
Nach UN-Angaben sind fast alle Einwohner des Gazastreifens durch wiederholte Bombardierungen aus Israel vertrieben worden. Das Auswärtige Amt berichtete im Januar, dass rund 1,9 Millionen Menschen, etwa 90 Prozent der Bevölkerung, zu Binnenvertriebenen geworden sind. Auf die Pläne von Trump reagierend, erklärte Bundeskanzler Scholz in einem Fernsehduell: “Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und verstößt gegen das Völkerrecht.” Friedrich Merz schloss sich dieser Einschätzung an und fügte hinzu, dass man abwarten müsse, inwiefern die Pläne ernst gemeint seien und umgesetzt würden, da auch viel Rhetorik im Spiel sein könnte.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte Trump weiter: “Es gibt nichts, was bewohnt werden könnte. Der Ort ist eine Ruine. Alles wird abgerissen.”
Israels Premierminister Netanjahu begrüßte Trumps Pläne als “revolutionäre, kreative Vision” und berichtete nach seiner US-Reise, dass die Gespräche mit Trump zu bedeutenden Fortschritten für die Sicherheit Israels führen könnten, wie CNN berichtete. Der Gaza-Konflikt biete laut Al Jazeera eine Gelegenheit für Verbesserungen, so Trump, wobei viele Vertriebene lieber nicht zurückkehren würden, wenn sie eine alternative Wohnmöglichkeit hätten.
Am Tag darauf erklärte der hochrangige Hamas-Funktionär Khalil al-Hayya, die Pläne seien zum Scheitern verurteilt, und bekräftigte in Teheran, dass seine Organisation sie verhindern werde.
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