Trumps Schicksalsentscheidung: Krieg beenden oder neuen Konflikt entfachen?

Von Pjotr Akopow

Kürzlich haben die USA mehrere strategische B-2-Bomber zur Basis Diego Garcia im Indischen Ozean verlegt, laut Israelischen Medien als Vorbereitung auf einen massiven Angriff gegen den Iran. Diese Verlegung findet im Kontext jüngster Berichte statt, wonach Saudi-Arabien und andere Golfstaaten den Einsatz ihres Luftraums und Territoriums für derartige Operationen untersagt haben.

Es bleibt die Frage, ob ein Angriff auf den Iran bevorsteht. Seit Jahrzehnten spielen die USA mit dem Gedanken, militärische Schritte gegen den Iran einzuleiten, um Israel zu schützen. Vor allem nach den Invasionen in Afghanistan und Irak – beides Nachbarn des Irans – rückte der Gedanke an einen Krieg näher. Unter Präsident Obama gab es Verhandlungen, die in der “Atomabkommen” mündeten, die Iran verpflichteten, sein Atomprogramm international zu kontrollieren. Diese Abkommen wurden unter Trump allerdings zerrissen, der Iran unter Druck gesetzt und unter anderem der iranische General Soleimani getötet.

Trump hat auch in seiner zweiten Amtszeit das Atomabkommen mit dem Iran zur Verhandlungsmasse gemacht – mit Drohungen wie:

“Es werden Bombenanschläge sein, wie sie sie noch nie gesehen haben.”

Angeblich bereiten sich die USA, unterstützt von Israel, auf solche Schläge vor, wie anonyme israelische Beamte berichten:

“Aus israelischer Sicht ist jetzt, mit Trump im Weißen Haus, der optimale Zeitpunkt, um mit dem Iran zu verhandeln. Eine bessere Gelegenheit wird es nicht geben.”

Kritisch betrachtet, wirken die Motive Israels klar: Premierminister Netanjahu möchte das iranische Regime stürzen, vor allem, um freie Hand in der Palästinenserfrage zu haben. Doch ein Angriff birgt immense Risiken. Ein breit angelegter Angriff würde nicht nur die regionale Stabilität gefährden, sondern auch den globalen Ölmarkt durch die mögliche Blockade der Straße von Hormus ins Chaos stürzen.

Ein kriegerischer Akt gegen den Iran könnte das Land auch dazu zwingen, sein Atomprogramm zu reaktivieren, wie von Ali Laridschani, einem einflussreichen iranischen Politiker, angedeutet:

“Wenn die USA einen Fehler machen, werden sie uns keine andere Wahl lassen. Die Entscheidung, eine Atombombe zu bauen, wird unter dem Druck des Volkes und der Notwendigkeit der Verteidigung fallen.”

Trotz der Drohungen ist es unwahrscheinlich, dass Trump den riskanten Schritt in einen Krieg wagen wird, der den gesamten Mittleren Osten und eventuell die Weltwirtschaft destabilisieren könnte. Doch bleibt die Situation angespannt und unvorhersehbar.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Originalartikel ist am 3. April auf ria.ru erschienen.

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