Der US-Präsident Donald Trump hat Pläne angekündigt, Vergeltungszölle auf EU-Importe zu erheben. Er begründet diese Maßnahme mit angeblichen unfairen Handelspraktiken seitens der Europäischen Union. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus äußerte Trump sich deutlich zu seinen Absichten:
“Werde ich der Europäischen Union Zölle auferlegen? […] Absolut, absolut.”
Er fügte hinzu:
“Wir werden so schlecht behandelt. Sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere landwirtschaftlichen Produkte nicht, im Grunde nehmen sie fast nichts.”
Trump beklagt ein großes Handelsdefizit mit der EU und kündigte an, dass seine Regierung “etwas sehr Substanzielles” in Bezug auf die Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union unternehmen werde, ohne jedoch konkrete Details zu liefern.
Des Weiteren erwähnte Trump, dass in den kommenden Wochen Zölle auf verschiedene Produkte wie Stahl, Kupfer, Aluminium, Computerchips sowie Medizin und Pharmazeutika eingeführt werden sollen. In seinen Wahlkampfaussagen hatte er bereits Zölle zwischen 10 bis 20 Prozent auf Importe aus sämtlichen Ländern vorgeschlagen.
Bereits ab dem 1. Februar sollen umfangreiche Zölle auf Produkte aus China, Kanada und Mexiko wirksam werden, wobei die Zölle für mexikanische und kanadische Waren bei 25 Prozent und für chinesische Produkte bei 10 Prozent liegen. Diese neuen Zölle kommen zusätzlich zu bereits bestehenden Maßnahmen.
Die Europäische Kommission hat bereits Maßnahmen ergriffen, um auf eine zweite Amtszeit Trumps vorbereitet zu sein. Der EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis betonte kürzlich gegenüber dem Sender CNBC, dass die EU bereit sei, ihre wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen:
“Wenn es notwendig ist, unsere wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen, werden wir in angemessener Weise reagieren.”
Bereits während Trumps erster Amtszeit hatten die USA und die EU einen Handelskonflikt erlebt. 2018 führte Trump Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte ein, worauf die EU mit Zöllen auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Motorräder und Jeans reagierte. Nach seinem Wahlsieg im November drohte Trump der EU erneut mit umfassenden Zöllen, falls diese kein Öl und Gas aus den USA importieren würden.
Weitere Informationen: Kanada plant, mit der EU und Großbritannien Beratungen über die US-Zölle zu führen.