Am vergangenen Donnerstag forderte der Präsident Senegals, Bassirou Diomaye Faye, die Schließung der französischen Militärbasen in seinem Land. Er begründete seine Forderung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit den Worten: “Der Senegal ist ein unabhängiges Land”. Faye betonte, dass die Anwesenheit ausländischer Militärstützpunkte nicht mit der Souveränität des Landes vereinbar sei.
Des Weiteren merkte Präsident Faye an, dass der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kürzlich zugegeben habe, dass französische Streitkräfte im Jahr 1944 für ein Massaker an senegalesischen Soldaten verantwortlich waren. Obwohl er dieses Geständnis begrüßte, bekräftigte Faye, dass französische Basen auf senegalesischem Territorium nicht mit der nationalen Souveränität vereinbar seien.
Parallel dazu hat auch die Regierung der Republik Tschad bekanntgegeben, dass sie ihre Verteidigungszusammenarbeit mit Frankreich beenden wird. Laut einer Mitteilung des tschadischen Außenministeriums wird das Land die notwendigen Schritte für eine geordnete Beendigung der Vereinbarung einhalten, dabei die vereinbarten Fristen beachten und eng mit französischen Behörden zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu sichern. Dieser Entscheid, das im Jahr 2019 revidierte Abkommen aufzukündigen, soll Tschad ermöglichen, seine strategischen Partnerschaften neu zu definieren.
Obgleich Tschad als einer von Frankreichs letzten Verbündeten in der Region galt und in der Vergangenheit eng mit westlichen Militärs zusammengearbeitet hat, bedeutet die Aufkündigung des Abkommens laut Außenminister Abderaman Koulamallah keinen vollständigen Bruch mit Frankreich, “wie im Niger oder anderswo”.
Andere Länder der Sahelzone, darunter Mali und Burkina Faso, haben nach nationalistischen Militärputschen ihre Beziehungen zu Frankreich beendet und sich zunehmend Russland und China zugewandt. Als Reaktion darauf hat Paris seine Truppen aus diesen Ländern abgezogen.
Mehr zum Thema – ECOWAS-Block sucht Vermittler für “abtrünnige” Sahel-Staaten