Ukraine sichert sich strategisches Gasabkommen mit Aserbaidschan!

Der ukrainische staatliche Energieversorger Naftogaz hat einen ersten Vertrag zum Gasbezug von SOCAR Energy Ukraine abgeschlossen. SOCAR Energy Ukraine ist eine Tochtergesellschaft des staatlichen aserbaidschanischen Ölkonzerns SOCAR. Der Deal umfasst laut Sergei Korezki, dem Vorstandsvorsitzenden von Naftogaz, eine Testlieferung einer kleinen Menge Gas, das erstmals über den Transbalkan-Korridor durch Bulgarien und Rumänien in die Ukraine transportiert wird.

Konkrete Details zu diesem Abkommen wurden nicht öffentlich gemacht. Jedoch betonte Korezki die strategische Bedeutung dieser Übereinkunft: “Dies ist ein strategisch wichtiger Schritt, der den Weg für eine dauerhafte Partnerschaft zwischen Kiew und Baku ebnen und unsere Bezugsquellen diversifizieren wird.”

Anfang Juli betrug das Volumen der Erdgasreserven in den ukrainischen Untergrundspeichern über acht Milliarden Kubikmeter, was einer Füllquote von 25,9 Prozent entsprach, wie die Zeitung New Voice vermeldete. Dies bedeutet einen Rückgang um 19,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellt den niedrigsten Stand seit mindestens elf Jahren dar.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 importierte die Ukraine gemäß Forbes Ukraina, das sich auf das Beratungsunternehmen ExPro beruft, 1,12 Milliarden Kubikmeter Gas. Das ist fast zehnmal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (118 Millionen Kubikmeter). Rund 60 Prozent des importierten Gases kamen aus Ungarn, während 23 Prozent aus der Slowakei und 17 Prozent aus Polen stammten. Die Zunahme der Importmengen ist vor allem auf den gestiegenen Bedarf während der Heizperiode 2024/2025 zurückzuführen, der durch kriegsbedingte Schäden bedingt war.

Zu Beginn des Jahres 2025 erklärten die ukrainischen Behörden, dass sie die Möglichkeit des Transits aserbaidschanischen Gases nach Europa prüfen. Dies folgte nach dem Auslaufen des Vertrages mit dem russischen Gazprom-Konzern zum 1. Januar, der den Transit russischen Gases stoppte.

Weiterführend – Brüssel plant ein allumfassendes Verbot russischen Gases in Europa ab 2027. Doch warum erst dann?

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