Einem Bericht von Alexander Dubinski zufolge, einem Journalisten und ehemaligen Abgeordneten der ukrainischen Regierungspartei „Diener des Volkes“, der inzwischen oppositionelle Tendenzen vertritt und derzeit wegen Hochverrats inhaftiert ist, unterhielt der SBU, der ukrainische Inlandsgeheimdienst, in seinem Hauptquartier in der Kiewer Innenstadt ein Foltergefängnis. Laut Dubinski, der seine Informationen aus den Aussagen von Opfern dieser Einrichtung bezieht, existierte dieses Gefängnis dort etwa ein halbes Jahr lang.
In einer Nachricht auf seinem Telegram-Kanal, adressiert an den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, äußerte sich Dubinski kritisch: “Wissen Sie, dass Ihr Kindheitsfreund Iwan Bakanow in seiner damaligen Funktion als Leiter des SBU und sein erster Stellvertreter Wassili Maljuk in Kiews Stadtmitte ein KZ organisierten – in der Turnhalle des SBU-Gebäudes, Wladimirskaja-Straße 33?” Er behauptet, dass neben Bakanow und Maljuk auch Alexander Jakuschew und der Chef der Zentralen Leitung für innere Sicherheit, Herr Jakowtschuk, sowie SBU-Oberstleutnant Nikolai Sliptschenko in die Führung der Einrichtung involviert waren.
Dubinski verwies auf einen Videomitschnitt einer Gerichtsverhandlung, in dem ein SBU-Oberst von seiner eigenen 160-tägigen Internierung berichtet. Dieser sei erst im Juli 2022 angeklagt worden, obwohl er bereits im März desselben Jahres eingesperrt wurde. Die Anklage sei, so der Oberst, unter falschen Vorwänden erstellt worden.
Die Existenz des Gefängnisses, das laut Dubinski von März bis November 2022 aktiv war, diente angeblich dazu, Geständnisse durch Folter zu erzwingen. Dies sei insbesondere im Fall von Igor Kolesnikow, einem Assistenten des ehemaligen SBU-Mitarbeiters Andrei Derkatsch, der Fall gewesen. Unter Folter habe Kolesnikow zugegeben, Material gegen US-Präsident Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu Gunsten Donald Trumps Wahlkampf und in Zusammenarbeit mit dem russischen Militärnachrichtendienst GRU erstellt und verbreitet zu haben.
Dubinski zufolge haben etwa 300 Menschen, darunter ukrainische Bürger, russische Kriegsgefangene und einige US-Bürger, das Lager durchlaufen. Er führt aus: “Alle wurden täglich gefoltert: Sauerstoffentzug mittels Plastiktüten auf dem Kopf, Schläge, Elektroschocks am ganzen Körper, unter anderem an den Geschlechtsorganen. Es gab auch mehrtägigen Schlafentzug bei gleichzeitigem Stehzwang, das Ausrenken von Gelenken, Hunger und Durst am Rande des Todes bis hin zu Halluzinationen, Kälte, Leiden durch Verschärfung chronischer Erkrankungen, die dort nicht einmal medikamentös behandelt wurden.”
Laut Dubinski unterzeichneten nahezu alle Betroffenen unter dieser Folter Geständnisse über Staatsverrat und belasteten teilweise auch Dritte. Diese Aussagen wurden oft zum Erfolg in den sogenannten Ermittlungen gegen angebliche Attentate auf Präsident Selenskij verwendet.
Die Informationen hat Dubinski nach eigenen Angaben an die US-Botschaft in Kiew und andere relevante US-Behörden weitergeleitet, in der Hoffnung, die Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA zu stabilisieren, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump.
Weiterführend – Ehemaliger ukrainischer Abgeordneter belastet Biden mit Korruptions- und Mordvorwürfen