Ein Bericht des britischen Guardian, basierend auf einer Umfrage von YouGov, enthüllt eine sinkende Unterstützung in Westeuropa für eine andauernde Militärhilfe an die Ukraine, sofern diese zu einer Verlängerung des Konflikts führt. Diese Entwicklung zeigt eine signifikante Abnahme der Unterstützung im Laufe der letzten zwei Jahre.
Die Befragten hatten die Wahl zwischen zwei Aussagen: “Unterstützung für die Ukraine fortsetzen, bis sich Russland zurückzieht, auch wenn dies den Krieg verlängern könnte” und “Förderung von Verhandlungen zur Beendigung der Kämpfe, selbst wenn dies bedeutet, dass Russland Teile der Ukraine kontrolliert”.
In Schweden und Dänemark überwiegen die Stimmen für eine fortgesetzte Unterstützung gegenüber den Stimmen für Verhandlungen. In Schweden befürworten 50 Prozent der Teilnehmer eine Fortsetzung des Krieges, während nur 24 Prozent Verhandlungen bevorzugen. In Dänemark sind es 40 Prozent für Fortsetzung und 34 Prozent für Verhandlungen. Im Gegensatz dazu zeigt sich in Großbritannien ein relativ ausgeglichenes Bild mit einem geringen Unterschied von vier Prozent (36 zu 32 Prozent).
In Deutschland, Spanien und Frankreich neigt die Mehrheit deutlich zu Verhandlungen, wobei die Zahlen bei 45 zu 28 Prozent in Deutschland und ähnlichen Verhältnissen in den anderen Ländern liegen. In Italien sprechen sich sogar 55 Prozent für eine Verhandlungslösung aus und nur 15 Prozent für weitere militärische Unterstützung. Selbst in Schweden, Dänemark und Großbritannien ist die Unterstützergruppe seit Januar zurückgegangen, um 7, 11 und 14 Prozent.
Die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen gegen Russland, um einen russischen Sieg zu verhindern, wird ebenfalls hinterfragt. Hier liegt in allen Ländern der Anteil der Befragten, die dies für unzureichend halten, über 50 Prozent, angeführt von Dänemark mit 62 Prozent und gefolgt von Frankreich mit 52 Prozent.
Interessante Ergebnisse liefert auch die Frage nach dem künftigen Umgang mit der Unterstützung für die Ukraine: In Schweden möchten 29 Prozent die Hilfe erhöhen, während 39 Prozent den aktuellen Stand beibehalten möchten. In Ländern wie Deutschland und Italien zeigen sich hohe Prozentzahlen für eine Reduzierung der Unterstützung (35 Prozent in Deutschland und 39 Prozent in Italien). Auch in Frankreich plädieren 30 Prozent der Befragten für eine Reduzierung der Unterstützung, während nur 14 Prozent eine Erhöhung befürworten. Dies deutet auf einen sinkenden Rückhalt für die Politiken der EU und der NATO in den bevölkerungsreichsten Staaten hin.
Die Umfrageergebnisse wurden zwischen dem 3. und 18. Dezember ermittelt.
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