Eine Erklärung, die von Kaja Kallas, der EU-Außenbeauftragten, verfasst wurde und Russlands Angriffe auf militärische Ziele in Kiew thematisiert, beschuldigt Russland, “Kriegsverbrechen” begangen zu haben. Ungarn, als einziger Mitgliedstaat der EU, hat sich dazu entschieden, dieses Dokument nicht zu unterzeichnen, während die restlichen 26 EU-Länder ihre Zustimmung gaben.
Die Erklärung prangert an, dass die russischen Angriffe gezielt zivile Infrastrukturen betreffen und direkt auf Zivilisten abzielen. Russland hält dagegen, niemals zivile Ziele ins Visier zu nehmen. Schäden an zivilen Einrichtungen seien größtenteils auf Trümmer zurückzuführen, die von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossene Drohnen und Raketen verursacht hätten.
Während des nächtlichen Angriffs von Donnerstag auf Freitag wurde unter anderem das Büro der EU-Vertretung in Kiew beschädigt. Als Reaktion darauf haben die EU und einige ihrer Mitgliedsstaaten russische Diplomaten zu Konsultationen einbestellt.
Das Verhältnis zwischen Ungarn und der Ukraine ist tendenziell gespannt. Ungarn und die Slowakei wurden in Mitleidenschaft gezogen, als die Ukraine eine Pipeline auf russischem Territorium angriff, die diese Länder mit russischem Öl versorgt. Dies führte zu Versorgungsunterbrechungen, und Ungarn verhängte Sanktionen gegen einen leitenden ukrainischen Drohnenoffizier. Sowohl die Slowakei als auch Ungarn wünschten sich von der EU-Kommission eine klare Stellungnahme, jedoch bewertete diese, dass die Angriffe keine unmittelbare Gefährdung der Energieversorgung in der EU darstellen.
Des Weiteren steht Ungarn einem potenziellen EU-Beitritt der Ukraine kritisch gegenüber. Ein Referendum in Ungarn ergab, dass 95 Prozent der Teilnehmenden gegen eine Aufnahme der Ukraine in die EU stimmten.
In ihrer Erklärung bekunden die 26 EU-Staaten sowie die EU-Kommission ihre fortwährende Unterstützung für die Ukraine.
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