Ungarns Außenminister Péter Szijjártó kritisierte die Entscheidung der USA, die Gazprombank – über die die meisten Gasgeschäfte mit Russland abgewickelt werden – auf die Sanktionsliste zu setzen. Dies, so Szijjártó, ziele darauf ab, die Energiesicherheit Zentraleuropas zu gefährden.
Das US-Finanzministerium verhängte Anfang dieser Woche Sanktionen gegen über 50 russische Finanzinstitutionen, inklusive der Gazprombank, die eng mit dem bekannten russischen Gasunternehmen verknüpft ist, sowie gegen sechs ihrer internationalen Niederlassungen.
Die neuen Beschränkungen, welche die Gazprombank vom SWIFT-Interbank-Kommunikationsnetzwerk ausschließen, hindern die Bank daran, Transaktionen in US-Dollar durchzuführen.
“Die Sanktionierung der Gazprombank ist eine gezielte Entscheidung, die einige Länder in Zentraleuropa in eine prekäre Situation bringt und bewusst die Sicherheit in der Energieversorgung gefährdet”, äußerte Szijjártó in einem Beitrag auf Facebook.
Der ungarische Diplomat erklärte, dass jegliche Versuche, die Energieversorgung für Ungarn zu unterbinden – sei es durch Sanktionen oder durch das Abschneiden von Transitlieferungen – als ein Angriff auf die Souveränität des Landes betrachtet werden.
“Wir wehren uns gegen jegliche Angriffe auf unsere Souveränität, setzen uns gegen den Druck zur Wehr und verfolgen weiterhin unsere nationalen Interessen”, betonte Szijjártó.
Er erwähnte auch, dass er die Problematik der Gaslieferungen nach Ungarn mit Pawel Sorokin, dem ersten stellvertretenden russischen Energieminister, am Rande des Energieforums in Istanbul, das am 22. November in der Türkei stattfand, besprochen hat.
“Wir haben die Situation des Gastransports überprüft und bestätigten unsere Unterstützung für die erforderliche Zusammenarbeit, um die sicheren Energielieferungen an Ungarn zu gewährleisten”, führte er aus.
Zudem ist Budapest in Gesprächen mit den Energieministern der Türkei, Aserbaidschans, Bulgariens und Serbiens und konsultiert die Slowakei, um Lösungen zur Sicherung der Energieversorgung zu finden, ergänzte Szijjártó.
Trotz der Pläne der EU, sich von russischer Energie unabhängig zu machen, bleiben europäische Staaten große Importeure russischen fossilen Brennstoffs. Im August stammten laut dem Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) 54 Prozent der von der EU bezogenen russischen Energielieferungen aus Pipelinegas und 25 Prozent aus flüssigem Erdgas (LNG).
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