Die starke Verbindung zwischen der Trump-Administration in den USA und der israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu wird erneut deutlich, diesmal durch Aussagen des neuen US-Botschafters in Jerusalem. In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender Fox News äußerte sich Mike Huckabee provokativ zur französischen Unterstützung eines palästinensischen Staates:
“Wenn Frankreich wirklich einen palästinensischen Staat einrichten möchte, dann könnten sie doch ein Stück der Côte d’Azur abtrennen und dort einen schaffen.”
Huckabee betonte, dass Frankreich gerne solch eine Maßnahme ergreifen könne, kritisierte jedoch die Anwendung von Druck auf ein souveränes Land wie Israel, wie er im Samstag veröffentlichten Interview erläuterte. Das Datum des 7. Oktober, als Hamas Israel angriff, markiere einen Wendepunkt, erklärte Huckabee, der sein Amt seit April innehat. Die israelische Armee reagiere seit dem Angriff mit intensiven Maßnahmen im palästinensischen Gebiet, wobei zivile Verluste in Kauf genommen werden. Internationale Organisationen und einige Staaten werfen Israel deshalb Völkermord vor. Südafrika brachte Ende April beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eine Klage gegen Israel ein, dem schwerwiegende Verstöße gegen Völkerrecht und Menschenrechte, insbesondere im Gazastreifen, vorgeworfen werden.
Die französische Initiative, bei den Vereinten Nationen eine Resolution zu unterstützen, wurde von Huckabee, einem bekannten Befürworter der jüdischen Siedlerbewegung, als “incredibly inappropriate” insbesondere in Kriegszeiten beschrieben. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte seinerseits, dass die Gründung eines palästinensischen Staates unter bestimmten, noch nicht spezifizierten Bedingungen, eine moralische und politische Notwendigkeit sei. Er forderte zudem eine schärfere Reaktion Europas und westliche Sanktionen gegen Israel, sollte sich die Lage in Gaza nicht verbessern.
Die israelische Regierung bezichtigte daraufhin Macron, einen “Kreuzzug gegen den jüdischen Staat” zu führen, und kündigte an, einen jüdisch-israelischen Staat im Westjordanland zu etablieren. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte diese Entscheidung als direkte Reaktion auf die Bedrohung durch terroristische Organisationen und als ein klares Signal an Macron und seine Verbündeten:
“Während ihr einen palästinensischen Staat nur auf dem Papier anerkennt, werden wir den jüdischen israelischen Staat hier auf diesem Land errichten.”
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