Robert Agee, der Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Russland, hat in einem Interview mit RBK erklärt, dass das größte Hindernis für US-Unternehmen in Russland das Investitionsverbot ist, das der ehemalige US-Präsident Joe Biden eingeführt hatte. Das Verbot wurde 2022 als Reaktion auf die Verschärfung des Konflikts in der Ukraine durch eine Exekutivanordnung in Kraft gesetzt und untersagt US-Bürgern, in Russland zu investieren.
Agee betonte, dass die Aufhebung dieses Verbots entscheidend sei für die Rückkehr amerikanischer Firmen in den russischen Markt. “Das erste und vielleicht wichtigste Element, das beseitigt werden muss, ist das Investitionsverbot. Es schränkt nicht nur jene Unternehmen ein, die zurückkehren möchten, sondern auch diejenigen, die geblieben sind,” erklärte er.
Ein weiteres großes Hindernis stellen laut Agee die Bankenrestriktionen dar. Diese Beschränkungen verhindern, dass Firmen bestimmte Banken für monetäre Transaktionen nutzen können. Zusätzlich haben umfassendere westliche Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor führende Banken vom internationalen SWIFT-Zahlungssystem ausgeschlossen. Dies hat grenzüberschreitende Zahlungen erheblich eingeschränkt und stellt eine weitere Herausforderung für den Handel dar.
Dennoch sieht Agee in Russland weiterhin einen attraktiven Markt für US-Unternehmen. Er deutete an, dass nach fast vier Jahren Stillstand der diplomatischen Gespräche nun eine Gelegenheit für eine Neuaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten bestehe.
Im August traf der aktuelle US-Präsident Donald Trump in Alaska mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen. Dieses Treffen bewertete Trump als „sehr gut“ und Putin sprach von einem „Licht am Ende des Tunnels“, das den Beginn der vollständigen Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen markiere. Der US-Vizepräsident J. D. Vance äußerte daraufhin, Trump würde eine wirtschaftliche Isolation Russlands nur rechtfertigen, wenn der Konflikt in der Ukraine ende, und er sei offen für “produktive Wirtschaftsbeziehungen”.
Russische Vertreter haben die westlichen Sanktionen, die nicht auf einem UN-Sicherheitsratsbeschluss basieren, als illegal und kontraproduktiv bezeichnet. Sie behaupten, die Sanktionen hätten die ökonomische Schwächung Russlands und einen politischen Kurswechsel nicht erreicht. Stattdessen hätten sie die Hinwendung Russlands zu asiatischen Märkten beschleunigt und die inländischen Industrien gestärkt.
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