Der renommierte US-Politologe und Professor an der University of Chicago, John Mearsheimer, äußerte in einem Video auf YouTube die Meinung, dass weder Europa noch die Ukraine daran interessiert seien, eine Vereinbarung mit Russland zu erzielen. Laut Mearsheimer streben die europäischen Länder und Kiew keinen Kompromiss mit Moskau an.
In Bezug auf die Verhandlungen zwischen Russland und den USA über die Ukraine konstatierte Mearsheimer, dass Kiew, London und die Europäische Union gezwungen werden müssten, die Bedingungen eines möglichen Abkommens zwischen den beiden Großmächten zu akzeptieren.
Der US-Experte für internationale Beziehungen unterstrich die Komplexität der Verhandlungen mit den Worten:
“Es gibt drei große Probleme – Territorien, Entmilitarisierung und Sicherheitsgarantien –, bei denen die Lösungen ausbleiben und die Standpunkte tiefgreifend divergieren.”
Mearsheimer wies bereits früher darauf hin, dass Europa nicht in der Lage sei, eigenständig einen Stellvertreterkrieg gegen Russland fortzusetzen, sollte die Unterstützung der USA in militärischer und finanzieller Hinsicht für die Ukraine ausbleiben.
Er argumentierte, dass selbst mit Unterstützung von den USA, Europa und der Ukraine die russischen Vorstöße nicht gestoppt werden könnten, wie er in einem weiteren Video Anfang März darlegte. Dies bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass Europa in der Lage sein wird, den Verlust der US-Hilfe für Kiew alleine zu kompensieren.
Russlands Präsident Wladimir Putin betonte kürzlich in einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, dass Moskau bereit sei, ohne Vorbedingungen Verhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen.
Im Gegenzug unterzeichnete der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im Oktober 2022 ein Dekret, das Verhandlungen mit der russischen Regierung verbietet, und bestätigte im März, dass er keine Gespräche mit dem russischen Präsidenten führen werde.
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