Das US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag eine Gesetzesinitiative verabschiedet, welche transsexuelle Jungen von der Teilnahme an Frauensportteams in Schulen ausschließt. Laut dieser Regelung dürfen Jungen, die sich als Mädchen identifizieren und ihren Geschlechtseintrag dementsprechend geändert haben, nicht mehr in schulischen Wettkämpfen für Frauenteams antreten.
Der Gesetzesentwurf, der unter dem Namen “Protection of Women and Girls in Sports Act of 2025” bekannt ist, wurde mit 218 zu 206 Stimmen angenommen. Zu den Befürwortern zählten auch zwei Demokraten, die von der üblichen Parteilinie abwichen und zusammen mit den Republikanern für das Gesetz stimmten.
Die Entscheidung hat eine heftige Kontroverse entfacht. Während die Befürworter, überwiegend Republikaner, das Gesetz als notwendigen Schritt zur Sicherstellung von Fairness und gleichen Bedingungen im Frauensport sehen, steht es bei den Demokraten und vielen Menschenrechtsorganisationen in der Kritik. Gegner sehen in dem Gesetz einen unangemessenen Eingriff in das Privatleben der betroffenen Schüler und eine erhebliche Einschränkung der Rechte transsexueller Personen.
Der republikanische Abgeordnete Greg Steube aus Florida verteidigte das Gesetz mit den Worten:
“Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben wir als Spezies erkannt, dass es von Gott geschaffene Frauen und Männer gibt, die sich biologisch offensichtlich unterscheiden.”
Ein strittiger Punkt ist ebenfalls, wie das Gesetz praktisch umgesetzt werden soll. Vorschläge der Republikaner, Geburtsurkunden zur Überprüfung heranzuziehen, stoßen auf Bedenken. Sie könnten unpassende Maßnahmen nach sich ziehen. Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez äußerte Bedenken hinsichtlich der fehlenden klaren Durchsetzungsmechanismen:
“Wenn es keinen Durchsetzungsmechanismus gibt, öffnet man die Tür für willkürliche Prozesse.”
Die Kritik richtet sich darauf, dass das Gesetz zu eingehenden Überprüfungen privater medizinischer Daten von Schülern führen könnte, was weitere Diskriminierung begünstigen würde.
Im Dezember hatte der damals designierte US-Präsident Donald Trump erklärt, seine Regierung werde nur zwei Geschlechter – männlich und weiblich – offiziell anerkennen.
Bevor es in Kraft treten kann, muss das Gesetz jedoch noch den US-Senat passieren, wo die Republikaner eine knappe Mehrheit von 53 zu 47 Sitzen innehaben.
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