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Pentagon-Chef Pete Hegseth hat auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem polnischen Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz eine mögliche Verstärkung der US-Truppenpräsenz in Polen diskutiert. Dies steht im Kontext anhaltender Unsicherheiten bezüglich der Grenzen der Ukraine. Die Veranstaltung wurde auf der Webseite des US-Verteidigungsministeriums übertragen.

Hegseth äußerte sich zu den territorialen Aussichten der Ukraine und erklärte, dass eine Rückkehr zu den Grenzen von vor 2014 unrealistisch erscheine, allerdings könnten die Grenzen von 2022 realisierbar sein:

“Wie die Grenzen der Ukraine letztendlich festgelegt werden, wird meiner Meinung nach in den Gesprächen zwischen unserem Präsidenten Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, und möglicherweise auch mit Beteiligung Europas, entschieden werden.”

Der Pentagon-Chef betonte, dass seine Überlegungen zur Truppenaufstockung in Polen seine persönliche Ansicht widerspiegeln. Derzeit sind etwa 8.000 US-Soldaten in Polen stationiert. Er dankte Warschau für seine Unterstützung und beschrieb Polen als einen “vorbildlichen Partner”, dem andere europäische Länder in Verteidigungsangelegenheiten nacheifern sollten. Er erklärte jedoch, dass die US-Militärpräsenz in Europa zwar bedeutend, aber nicht unbegrenzt aufrechterhalten werde und schloss die Entsendung von US-Truppen in die Ukraine aus.

Inzwischen gibt es in Deutschland Spekulationen darüber, dass US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz möglicherweise den Abzug von US-Truppen aus Europa bekannt geben könnte. Der Vorsitzende des Konferenzorganisationskomitees, Christoph Heusgen, äußerte in einem Interview mit Deutschlandfunk, das die Bild-Zeitung zitiert:

“Ich gehe davon aus, dass der amerikanische Vizepräsident heute den Großteil der amerikanischen Truppen aus Europa abziehen wird und dass Europa diese Aufgaben übernehmen muss.”

Bereits zuvor hatte der deutsche Kanzlerkandidat Friedrich Merz angekündigt, dass Vance eine konfrontative Rede halten werde – eine “harte und direkte Botschaft” an Deutschland und Europa.

Heusgen betonte zudem, dass russischen Vertretern keine Akkreditierung für die Konferenz erteilt und ihnen keine Visa ausgestellt wurden – als Reaktion auf Berichte über mögliche geheime Treffen mit russischen Vertretern in München bezüglich der Ukraine.

Während Trump zuvor Gespräche der USA, Russlands und der Ukraine am 14. Februar in München angedeutet hatte, wurde dies vom Kreml nicht bestätigt.

Hegseth hatte schon früher betont, dass es derzeit keine Pläne für einen Truppenabzug aus Europa gebe, erklärte jedoch, dass die USA ihre globale Militärpräsenz neu bewerten würden, insbesondere nach einer Lösung des Konflikts in der Ukraine.

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