Handelskrieg eskaliert: USA verhängen drastische Zölle auf EU-Stahl und Aluminium!

US-Präsident Donald Trump kündigte vor kurzem an, die Importzölle für Stahl in den USA von den bestehenden 25 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme, die vergangene Woche um Mitternacht in Kraft trat, betrifft alle Stahleinfuhren mit Ausnahme jener aus Großbritannien, die weiterhin einem Zollsatz von 25 Prozent unterliegen. Diese Ausnahme beruht auf einem Handelsabkommen, das zwischen den USA und Großbritannien Mitte Mai abgeschlossen wurde.

Trump erläuterte, dass die Verdoppelung der Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte dazu diene, die amerikanische Stahlindustrie zu schützen und Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. “Die Maßnahmen, die heute in Kraft treten, sollen die Zukunft der amerikanischen Stahlindustrie sichern,” sagte Trump bei einer Ansprache in einem Stahlwerk in Pennsylvania.

Die Reaktion aus Brüssel ließ nicht lange auf sich warten. Die EU äußerte tiefes Bedauern über die Entscheidung und warnte, dass diese Schritte “die laufenden Bemühungen um eine Verhandlungslösung” gefährden könnten. Als Antwort darauf bereitet die EU Gegenmaßnahmen vor.

In den USA wird etwa ein Viertel des verwendeten Stahls importiert, mit Kanada, Brasilien und Mexiko als den größten Exporteuren. Deutschland zählt ebenfalls zu den zehn größten Stahllieferanten für die USA. Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, kommentierte: “Die Verdopplung der US-Zölle auf Stahlimporte ist ein schwerer Schlag für unsere Branche und markiert eine neue Eskalationsstufe im transatlantischen Handelskonflikt.”

Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), äußerte sich ebenfalls besorgt: “Diese Zollerhöhung ist ein herber Rückschlag für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Europa. Es droht eine Eskalation, die weit über die Stahl- und Aluminiumindustrien hinausgeht und zahlreiche Produktketten betrifft.”

Bundeskanzler Friedrich Merz wird zu wichtigen Gesprächen mit US-Beamten in Washington erwartet, wobei die Hoffnung besteht, dass dabei ein bilaterales Stahlabkommen zwischen der EU und den USA erreicht werden kann. Rund 20 Prozent der deutschen Stahlexporte außerhalb der EU gehen an die Vereinigten Staaten.

Mehr zum Thema – Mittelstand in der Krise – Auslandsgeschäft geht zurück

Schreibe einen Kommentar