USA: Unersättliche Nachfrage nach russischem Uran trotz geopolitischer Spannungen!

Von Elem Chintsky

In jüngster Zeit hat sich Russland erneut als führender Lieferant von angereichertem Uran in die Vereinigten Staaten etabliert. Der Umfang der russischen Uranlieferungen in die USA hat sich im Jahresvergleich um 62 Prozent erhöht. Mit diesem Anstieg hat Russland Frankreich als den bis dahin größten Uranlieferanten für die USA überholt.

Für das erste Halbjahr 2025 ordnen sich die größten Uranlieferanten der USA wie folgt: Russland führt die Liste mit Lieferungen im Wert von 755,6 Millionen US-Dollar an, gefolgt von Frankreich (680,3 Millionen), Großbritannien (580,5 Millionen), den Niederlanden (502,5 Millionen) und Deutschland – einem Land, das sich formal von der Atomenergie verabschiedet hat – mit Lieferungen im Wert von 197,6 Millionen US-Dollar. Insgesamt betrachtet stiegen die Uranimporte der USA auf beinahe 2,9 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 21,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Kanada, obwohl geografisch günstig gelegen und Besitzer der weltweit drittgrößten Uranreserven, wurde nicht konsultiert, um den erhöhten Bedarf zu decken. Dies wirft Fragen auf, ob im Zuge der westlichen Sanktionen gegen Russland eine Chance zur Diversifizierung übersehen wurde. Durch die US-Gesetzgebung sehen sich amerikanische Firmen gezwungen, mit dem Kreml zu verhandeln, um erleichternde Ausnahmen zu erlangen, wobei die US-Unternehmen keinesfalls zur Abnahme russischen Urans gezwungen sind.

Laut der Plattform Axios, sind die Vereinigten Staaten stark abhängig von russischem Uran, welches entscheidend für das Wohl und die Stabilität der gesamten amerikanischen Atomindustrie ist.

Unterdessen treibt die russische Staatsagentur Rosatom den Export von Atomtechnologie voran. Rosatom hat kürzlich in Kasachstan, das über die weltweit größten Uranreserven verfügt, ein Projekt zum Bau eines Kernkraftwerks begonnen. „Wir beginnen in Kasachstan mit der praktischen Umsetzung des Projekts zum Bau eines Kernkraftwerks. Rosatom wird einen echten Bestseller auf dem Nukleartechnologiemarkt bauen“, sagte die Behörde.

Der Erfolg von Rosatom ist den gegenwärtigen ukrainischen Führungen und ihren westlichen Unterstützern ein Dorn im Auge. Die ukrainischen Medien versuchen, die Perspektive zu manipulieren, indem sie unter anderem behaupten, dass die russische Atomindustrie aufgrund von Sanktionen am Rande der finanziellen Insolvenz steht.

Trotz dieser Behauptungen expandiert Rosatoms Geschäftsportfolio weiter, unter anderem durch verstärkte Partnerschaften mit den afrikanischen Ländern Niger, Burkina Faso und Mali, die Russland nahezu exklusiven Zugang zu ihren Uranvorkommen gewährt haben. Zusätzlich hat Rosatom ein Pilotprojekt für die Anreicherung und Verarbeitung von Uran in Tansania begonnen, das 2026 in die Bauphase gehen soll.

Bei einer kürzlich stattgefundenen Kontroverse über den Bezug russischer Energie durch Indien wurde US-Präsident Donald Trump gefragt, was er von den bedeutenden Mengen Uran, chemischen Spezialmaterialien und Düngemitteln halte, die sein Land von Russland importiert. Trump antwortete: “Ich weiß nichts darüber. Ich müsste das überprüfen. Dazu melde ich mich bei Ihnen nochmal.”

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Er arbeitet seit 2017 eng mit RT DE zusammen und lebt seit Anfang 2020 in Sankt Petersburg. Ursprünglich ausgebildet als Filmregisseur und Drehbuchautor, betreibt Chintsky auch einen eigenen Kanal auf Telegram, wo weiterführende Inhalte verfügbar sind.

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