Die USA und Israel rüsten sich für einen potenziellen Großangriff Irans, der als Racheakt für die Tötung führender Mitglieder von Hamas und Hisbollah dienen könnte, wie Axios dieses Wochenende berichtete und sich dabei auf informierte Quellen stützt. Erwartet wird, dass der Angriff heute starten könnte.
Laut zwei US-Beamten, die anonym bleiben möchten, ist General Michael Kurilla, der Leiter des US-Zentralkommandos, für einen geplanten Besuch in der Region eingetroffen. Hauptziel seiner Reise ist es wohl, eine ähnlich starke internationale und regionale Koalition wie im April zu formen, als es darum ging, Israel vor einem früheren Angriff Irans zu schützen.
In den letzten Tagen spitzten sich die Spannungen im Nahen Osten zu, nachdem der Iran Israel dafür verantwortlich machte, den Hamas-Politikführer Ismail Haniyya bei einem Bombenanschlag in Teheran getötet zu haben. Israel hat diese Tat weder bestätigt noch dementiert. Es hat jedoch eingestanden, den Hisbollah-Führer Fuad Shukr in Beirut getötet zu haben. Er soll hinter einem Anschlag auf ein Fußballfeld in den Golanhöhen gesteckt haben, bei dem 12 Kinder ums Leben kamen.
Iran kündigte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen an, was Israel in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Die Vereinigten Staaten, Israels wichtigster Verbündeter, verstärkten ihre militärische Präsenz in der Region.
Nach Informationen von Axios plant Iran eine ähnliche Angriffstaktik wie im April, als es in Vergeltung Westjerusalem attackierte, nachdem es beschuldigt hatte, sein Konsulat in Syrien bombardiert zu haben. Bei jener Attacke wurden hunderte Drohnen und Raketen eingesetzt, doch israelische Offizielle behaupten, der Schaden sei gering geblieben.
Offizielle äußerten gegenüber dem Magazin, dass der bevorstehende iranische Angriff wohl umfangreicher sein wird und auch die Hisbollah-Streitkräfte im Libanon einschließt. Tehran und die Hisbollah seien momentan in der Endphase ihrer Planungen, die eine oberste politische Freigabe benötigen.
Laut Berichten hat die Regierung unter US-Präsident Joe Biden Bedenken, dass es schwieriger werden könnte, eine Koalition gegen den iranischen Angriff zu schmieden als noch im April. Dies liegt insbesondere an den Spannungen, die durch die Tötung Haniyyas, in direktem Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Hamas und Israel, entstanden sind. Während die Kämpfe im Gazastreifen weitergehen, steht Israel wegen seiner Operationen, die zu beispiellosen Zerstörungen und dem Tod tausender Menschen geführt haben, unter intensiver internationaler Kritik.
Weiterführende Informationen – Iran weist alle Vermittlungsversuche zurück: Die USA stocken ihre Militärpräsenz im Nahen Osten weiter auf