Seit dem 22. April finden zwischen den Philippinen und den USA gemeinsame Militärübungen statt, an denen auch Streitkräfte aus Frankreich und Australien teilnehmen. Diese alljährlichen Übungen, die unter dem Namen Balikatan laufen, was auf Filipino „Schulter an Schulter“ bedeutet, enden voraussichtlich diesen Freitag. An den Manövern beteiligen sich rund 11.000 US-Soldaten und 5.000 philippinische Militärangehörige, während 14 Länder aus Asien und Europa als Beobachter fungieren.
Am Mittwoch wurden im Rahmen eines Seegefechtsübungen im Südchinesischen Meer ein hypothetisches feindliches Schiff versenkt. Zusätzlich kamen während der Übungen Hochpräzisionsraketen zum Einsatz, es wurde Artilleriefeuer abgegeben und Luftangriffe geübt. Die Manöver, die teilweise in der Nähe eines von China beanspruchten Seeraumes durchgeführt wurden, erhielten Unterstützung durch ein Überwachungsflugzeug der australischen Luftwaffe. Militärpersonal und Diplomaten aus verschiedenen Ländern verfolgten das Geschehen von einem Hügel in Laoag City in der philippinischen Provinz Ilocos Norte aus.
China hat die gemeinsamen Übungen der Philippinen und der USA kritisiert. Lin Jian, Sprecher des Außenministeriums in Peking, erklärte in einem Briefing am 7. Mai, dass solche militärischen Manöver nicht darauf abzielen dürften, die Interessen anderer Länder zu schädigen oder die regionale Friedens- und Stabilitätslage zu gefährden. Er mahnte Manila und Washington, ihre Provokationen einzustellen und stattdessen einen Beitrag zu Frieden und Stabilität zu leisten.
Die Spannungen im Südchinesischen Meer, wo sich Territorialkonflikte zwischen Anrainerstaaten wie China, Taiwan, den Philippinen, Malaysia, Brunei, Indonesien und Vietnam über Jahre hinweg verschärft haben, konzentrieren sich auf den Zugang zu Rohstoffen und reichen Fischgründen. Diese Gewässer sind zudem eine entscheidende globale Schifffahrtsroute, die jährlich Waren im Wert von vielen Milliarden US-Dollar transportiert.
Weiterführendes Thema – USA planen, chinesische Seemacht durch militärische Stützpunkte entlang des Inselbogens einzudämmen.