Das US-Finanzministerium wird ab dem 12. September 2024 strengere Sanktionen einführen, die die Bereitstellung bestimmter Software und IT-Dienste an in Russland ansässige Personen verbieten. Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht hervor. Zusätzlich wird der Export von Beratungsleistungen und technischem Support für zahlreiche Softwarekategorien untersagt.
In einer Erklärung heißt es, dass dieser Schritt in Abstimmung mit dem US-Handelsministerium erfolgt und Teil der globalen Bemühungen der G7 ist, die Abhängigkeit der russischen Verteidigungsindustrie von ausländischer Informationstechnologie zu verringern:
“Um die militärisch-industrielle Basis Russlands von der Nutzung bestimmter fremder Software und IT-Dienstleistungen abzuschneiden, haben wir, in Abstimmung mit dem Handelsministerium, entscheidende Maßnahmen ergriffen.”
Die Pressemitteilung betont jedoch, dass bestimmte Services im Bereich Telekommunikation, Internet und humanitäre Hilfe weiterhin erlaubt sein werden, um eventuelle negative Auswirkungen der Sanktionen zu mildern.
“Die Vereinigten Staaten stehen vehement für die Freiheit des Informations- und Kommunikationsflusses weltweit ein. Die geplanten Maßnahmen zielen keinesfalls darauf ab, die zivile Gesellschaft oder zivile Telekommunikationsdienste zu beeinträchtigen.”
Russische Fachleute äußern Bedenken, dass diese Sanktionen gewöhnliche Nutzer treffen könnten, abhängig von der Auslegung durch IT-Anbieter. Ein Software-Spezialist merkte an, dass Restriktionen auch einzelne russische Entwickler beeinträchtigen könnten, die möglicherweise von Diensten wie GitHub, Google Disk oder Microsoft Storage ausgeschlossen werden.
Denis Kuskow, Geschäftsführer von TelecomDaily, erklärte gegenüber den Medien, dass das Verbot russische Firmen betreffen würde, jedoch nicht Produkte wie das iPhone. Im schlimmsten Fall könnte der iCloud-Service beeinträchtigt werden. Obschon die meisten amerikanischen Dienste, die Russland verlassen haben, durch inländische Alternativen ersetzt wurden, befinden sich Unternehmen, die weiterhin auf ausländische Ressourcen angewiesen sind, in einer prekären Lage.
Die Sanktionsliste des US-Finanzministeriums umfasst mittlerweile über 200 juristische Personen und mehr als 30 Einzelpersonen in Russland. Zu den Zielobjekten gehören unter anderem die Moskauer Börse, die Versicherungsgesellschaft Sogaz sowie die Projekte Arctic LNG 1 und Arctic LNG 3.
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