Seit August unterbinden die Banken in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die Abwicklung von Zahlungen russischer Firmen für elektronische Bauteile und Unterhaltungselektronik aus China, sofern die Güter nicht ins Land importiert werden, berichtet die Zeitung Kommersant. Zuvor hatten russische Importeure ihre Geschäfte für Geräte, die direkt von China nach Russland versendet wurden, über Finanzinstitute in Dubai abgewickelt. Auf diese Weise konnten ihre chinesischen Geschäftspartner sekundäre US-Sanktionen umgehen, wobei die VAE als Zwischenstation dienten. Ein Marktteilnehmer erklärte gegenüber Kommersant, dass in Russland etwa 10 bis 20 Prozent aller Laptops über die VAE bezogen werden, während bei anderen Produktkategorien dieser Anteil auf bis zu 30 Prozent ansteigen könne.
Informanten der Zeitung führen die Blockade auf die Drohung mit Sekundärsanktionen durch die USA zurück, was dazu führte, dass auch Banken in anderen Ländern, einschließlich China, ähnliche Maßnahmen ergriffen haben. In China begann die Blockierung solcher Transaktionen bereits im Frühjahr.
Oleg Osipow, der Generaldirektor des russischen Elektronikunternehmens Beschtau, berichtete, dass das Problem mit den Zahlungen durch die VAE hauptsächlich von den chinesischen Firmen ausgelöst wurde. Die Banken in Dubai fordern nun von den Firmen detaillierte Informationen über die Herkunft der Geldmittel sowie entsprechende Zollerklärungen.
Experten befürchten, dass es in Russland gegen Ende des Herbstes oder Anfang des Winters aufgrund dieser Zahlungsschwierigkeiten zu Engpässen bei Büro- und Unterhaltungselektronik kommen könnte, was die Preise dieser Produkte um etwa 8 bis 10 Prozent in die Höhe treiben dürfte.
Witali Mankewitsch, Vorsitzender der Russisch-Asiatischen Union der Industrie und des Unternehmertums, wies darauf hin, dass China generell skeptisch gegenüber Geschäftsabwicklungen über Drittländer ist. Die Reaktion der VAE auf die erneute Warnung der USA sei zu erwarten gewesen, so Mankewitsch.
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