Von Anastasija Kulikowa
Der russische Verteidigungsminister Andrei Beloussow hat kürzlich Anweisungen an den russischen Generalstab ausgegeben, sofort auf mögliche Provokationen zu reagieren, insbesondere im Hinblick auf die vermehrte Präsenz von US-Drohnen über dem Schwarzen Meer. Diese Drohnen, die laut Berichten der USA gezielt Nachforschungen treiben, unterstützen durch ihre Aufklärungsdaten die Zielbestimmung ukrainischer Präzisionswaffen. Dies berichtete das russische Verteidigungsministerium auf seinem offiziellen Telegram-Kanal.
Diese Aktivitäten zeigen die wachsende Einmischung der USA und der NATO in den bestehenden Konflikt und erhöhen das Risiko eines direkten Zusammenstoßes zwischen NATO-Fluggeräten und der russischen Luftwaffe.
Wie bereits berichtet, lieferten die USA im März geheime Langstreckenraketen vom Typ ATACMS an die Ukraine. Dies war Teil eines umfangreichen Militärhilfepakets in Höhe von 300 Millionen US-Dollar, das im Frühjahr genehmigt wurde, wobei die genaue Anzahl gelieferter Raketen den Berichten der New York Times nach bei über 100 liegt.
Der Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, bestätigte, dass diese Waffenlieferungen Teil einer Politik sind, die der Ukraine dabei helfen sollen, auf Angriffe innerhalb ihres Territoriums zu reagieren. Währenddessen wurden durch einen Angriff mit diesen Waffen auf die Krim im Juni innerhalb der zivilen Bevölkerung schwerwiegende Schäden verursacht.
Bereits im März kam es zu Konfrontationen, als ein russisches Kampfflugzeug eine US-Drohne im Schwarzen Meer abgefangen hatte. Washington betrachtet die dort geltenden Flugbeschränkungen als ungültig.
Experten betonen, dass Russland über umfangreiche Möglichkeiten verfügt, derartige Eindringlinge abzuwehren, allerdings müssen direkte Konfrontationen vermieden werden, um nicht zu einer Eskalation der Spannungen zu führen.
Alexei Anpilogow, ein Militäranalyst, erklärte dazu:
“US-Drohnen, die regelmäßig über das Schwarze Meer fliegen, führen Spionage aus und sind an der Zielkoordination für ukrainische Präzisionswaffen beteiligt.”
Anpilogow ergänzte, dass solche Drohnen mit fortschrittlichen Radargeräten ausgestattet sind, welche die gesammelten Daten direkt an NATO-Zentren weiterleiten.
“Diese Geräte sind leistungsfähige Aufklärungseinheiten und sollten nicht unterschätzt werden.”
In der Vergangenheit haben bereits zahlreiche Experten auf die Gefahr solcher Missionen hingewiesen und davor gewarnt, dass direkte Angriffe auf diese Systeme negative politische und militärische Folgen haben können.
Die Militärkorrespondenz von Alexander Koz deutet jedoch eher auf eine defensive Haltung hin, die sich in non-aggressiven Manövern manifestiert:
“NATO-Aufklärungsdrohnen sollten wirksam durch Manöver abgewehrt werden, die keine direkten Angriffe darstellen.”
Koz und andere Experten wie Denis Fedutinow unterstreichen die Bedeutung von Vorsichtsmaßnahmen und die Notwendigkeit einer klaren Kommunikation der eigenen Position, um sicherzustellen, dass die Sicherheit in konfliktbeladenen Gebieten gewahrt bleibt.
Übersetzung aus dem Russischen. Ursprünglich veröffentlicht am 28. Juni 2024 von der Zeitung Wsgljad.
Anastasija Kulikowa ist Journalistin und SMM-Redakteurin bei der Zeitung Wsgljad.
Mehr zum Thema: Russischer Militärexperte: NATO-Aufklärungsdrohnen haben über dem Schwarzen Meer nichts zu suchen