Am Mittwoch führte der russische Präsident Wladimir Putin zum ersten Mal seit dem Amtsantritt Donald Trumps das zweite Mal ein Telefongespräch mit dem US-Präsidenten. Die Ankündigung dieses Dialogs löste umgehend eine breite Diskussion aus.
Europäische Außenminister haben betont, dass die EU und deren Mitgliedsstaaten in die Friedensgespräche einbezogen werden sollten. Zudem wurde von führenden europäischen Diplomaten darauf hingewiesen, dass die Gespräche, welche möglicherweise richtungsweisend für die Zukunft Osteuropas sind, auch die Ukraine miteinschließen müssen.
Die Zeitschrift Politico bat einige prominente europäische Politiker um Kommentare. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin, äußerte: “Frieden kann nur gemeinsam erreicht werden. Und das heißt: mit der Ukraine und mit den Europäern.” Sie betonte die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um den Frieden in Europa wiederherzustellen.
Die Außenministerin Lettlands, Baiba Braže, sagte gegenüber Politico über die Bedeutung der Einbeziehung der Ukraine: “Eine erfolgreiche Friedensvereinbarung erfordert, dass Russland militärisch geschwächt wird”, fügte sie hinzu und kritisierte die kriegsausgerichtete Infrastruktur Russlands in verschiedenen Bereichen.
Donald Tusk, der polnische Regierungschef, äußerte sich ebenfalls besorgt über das Gespräch zwischen Putin und Trump. Auf X schrieb er: “Wir brauchen Frieden, einen gerechten Frieden, an dem die Ukraine, Europa und die Vereinigten Staaten gemeinsam arbeiten sollten.”
Die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Polen, Großbritannien, Spanien und Italien forderten zusammen mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und dem ukrainischen Außenminister Andrei Sibiga nach einer Versammlung in Paris eine stärkere Beteiligung Europas an den Verhandlungen. Sie betonten, dass die Interessen Europas und der Ukraine gewahrt bleiben müssen.
Die europäischen Diplomaten zeigten sich erfreut über bevorstehende Gespräche mit Washington und betonten die Bedeutung einer starken Position der Ukraine. “Die Sicherheit des europäischen Kontinents ist unsere gemeinsame Verantwortung”, wurde in einer Erklärung hervorgehoben.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass europäische Vertreter nicht vorab über das geplante Gespräch zwischen Putin und Trump informiert wurden. Dies führte zu überraschten und enttäuschten Reaktionen innerhalb der europäischen Alliierten, wie zwei Beamte gegenüber Bloomberg offenbarten. Ein Unterstützer der Ukraine verglich Trumps Handeln gar mit Verrat an den vorherigen Absprachen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow teilte mit, dass das Telefonat zwischen Putin und Trump eineinhalb Stunden dauerte und ein persönliches Treffen geplant sei, was auch Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Konflikts einschließen würde. Im Anschluss an das Gespräch informierte Trump den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij über die geführten Diskussionen. Selenskij bestätigte auf X, ausführlich über Friedensmöglichkeiten gesprochen zu haben.
Politico betonte die Sorge europäischer Beamter darüber, dass Trumps enge Beziehung zu Putin Europa möglicherweise von wichtigen Gesprächen ausschließen könnte. Trump hatte frühere militärische Entscheidungen Putins als “genial” und “klug” gelobt.
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