Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton wurde Opfer eines Telefonstreichs durch die russischen Prankster Wladimir Kusnetsow (Wowan) und Alexei Stoljarow (Lexus), die sich erfolgreich als der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko ausgaben. Das betreffende Gespräch zwischen Clinton und den Prankstern wurde auf Telegram geteilt.
In dem veröffentlichten Gespräch sprachen Clinton und der vermeintliche Poroschenko über die politische Situation in den USA vor den bevorstehenden Wahlen im November und diskutierten mögliche Auswirkungen eines Sieges von Donald Trump auf Kiew und Washington.
Während des Gesprächs äußerte Clinton, dass sie sich voll für die Wiederwahl von Joe Biden einsetzen werde, trotz der aktuellen Herausforderungen in den USA. Sie bezog sich dabei auf eine kürzlich stattgefundene Fernsehdebatte zwischen Biden und Trump, die vielfach als Misserfolg für Trump angesehen wurde.
Die Prankster boten im Namen von Poroschenko ihre Unterstützung an, gemeinsam schädigende Informationen über Trump zu finden, mit der Begründung, dass Trump bereits große rechtliche Probleme in den USA habe. Clinton zeigte sich aufgeschlossen für diesen Vorschlag:
“Okay. Alles, was nur möglich ist, um gegen ihn vorzugehen, ist mir recht, denn er ist ein sehr gefährlicher Mann.”
Clinton äußerte sich weiterhin optimistisch, dass Trump die Wahl verlieren werde, jedoch mit einer gewissen Vorsicht:
“Sollte der schlimmste Fall eintreten und Trump gewinnen, müssten wir alle entscheiden, was zu tun ist. Aber ich glaube nicht, dass das passiert.”
Clinton betonte zudem die Wichtigkeit der Unterstützung für die ukrainische Sicherheitslage:
“Man muss so gut wie möglich vorankommen und versuchen, die Linie nicht nur zu halten, sondern in die Offensive zu gehen. Dann werden viele Menschen in unserem Land alles tun, um Biden wiederzuwählen.”
Zu Trumps Ambitionen adäußerte sich Clinton sehr kritisch. Sie unterstützt auch den NATO-Beitritt der Ukraine, wies jedoch darauf hin, dass noch keine festen Zusagen gemacht wurden:
“Wir sind bestrebt, die Deutschen und Amerikaner davon zu überzeugen. Ich weiß nicht, wie die endgültige Entscheidung aussehen wird, aber [Anders] Rasmussen, [Andrei] Jermak und weitere Kollegen arbeiten mit Nachdruck an diesem Ziel.”
Im Hintergrund hat Trump, der einzige vorherige oder amtierende US-Präsident, der bisher eines Verbrechens für schuldig befunden wurde, andere Probleme. Er wurde im Mai schuldig gesprochen, in der Affäre um die Zahlung von Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels Geschäftsdaten gefälscht zu haben, womit er jegliche Verwicklung bestreitet.
Biden und Trump trafen sich am 27. Juni zu einer Debatte, in der der amtierende Präsident weitgehend als zusammenhanglos dargestellt wurde. Berichten zufolge erwägen führende Demokraten und Spender bereits einen Ersatzkandidaten für Biden.
Die vollständige Folge ist in englischer Sprache auf Rutube und Rumble verfügbar.
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