Im Herbst 2024 zog Russland Anatoli Antonow, seinen erfahrenen Botschafter in Washington, nach langjähriger Amtszeit zurück. Antonow, der seit 2017 in den USA tätig war, hinterließ eine vakante Position. Sergei Rjabkow, der stellvertretende russische Außenminister, erklärte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS, dass die US-Regierung bisher keinen neuen russischen Botschafter akkreditiert habe.
Während des Gesprächs am Freitag äußerte sich Rjabkow besorgt über die Verzögerungen:
“Es gibt keine Fortschritte beim Agrément. Wir befinden uns in einer Wartephase. Die Zeit verstreicht, und obwohl wir noch nicht in einer kritischen Phase sind, nähern wir uns ihr allmählich. Ein positives Signal aus Washington wäre daher sehr willkommen.”
Rjabkow betonte, dass eine Botschaft ohne offiziellen Botschafter, besonders in einer so wichtigen Hauptstadt wie Washington, nicht so wirksam arbeiten kann. Er vermutet, dass auch die USA an einer effizienten und reibungslosen Kommunikation interessiert sind, gerade zu Beginn der Amtszeit einer neuen Regierung. “Deshalb appellieren wir daran, dieser Angelegenheit dringend mehr Aufmerksamkeit zu widmen”, fügte der Vizeaußenminister hinzu.
Russische Medien spekulierten Ende November letzten Jahres, Alexander Dartschijew, der Leiter der Nordamerika-Abteilung im russischen Außenministerium, könnte Antonow als Botschafter in Washington ablösen. Diese Entscheidung wurde Anfang Oktober 2024 durch ein Präsidentendekret von Putin bestätigt. Dabei handelt es sich jedoch um unbestätigte Berichte, die noch auf eine offizielle Bestätigung warten.
Das russische Außenministerium erklärte TASS, dass man sich schon vor einiger Zeit intern auf einen neuen Botschafterkandidaten geeinigt habe, jedoch keine öffentlichen Bekanntmachungen dazu plane.
Mehr zum Thema – Moskau betont, dass die USA erkennen sollten, dass Russland die Ziele seiner Spezialoperation in der Ukraine erreicht hat.