Die Platzierung von Hyperschallraketen auf deutschem Boden durch die USA sei nach den bestehenden Nachkriegsvereinbarungen nicht zulässig, betonte Walentina Matwijenko, Sprecherin des russischen Oberhauses. In einem Interview mit dem Journalisten Pawel Sarubin des Senders WGTRK, welches auf Sarubins Telegram-Kanal veröffentlicht wurde, bezog sich Matwijenko auf die historischen Dokumente:
“Das ist völlig inakzeptabel. Laut den nach Kriegsende unterzeichneten Abkommen hat Deutschland kein Recht, über solche Waffen zu verfügen.”
Matwijenko äußerte die Hoffnung, dass die Stationierung der Raketen nicht erfolgen würde, da sonst, ihrer Warnung nach, Russland “hart und angemessen” darauf reagieren würde. Sie ließ jedoch offen, wie diese Reaktion aussehen könnte. Weiterhin kritisierte sie das Verhalten des Westens:
“Dies dient dem Zweck der Vereinigten Staaten und des kollektiven Westens, ihre Hegemonie mittels Einschüchterung, Angst, Waffenlieferungen in Krisengebiete, Organisation von Farbrevolutionen und dem Sturz von Regimen aufrechtzuerhalten.”
Am 10. Juli veröffentlichten die USA und Deutschland eine Erklärung, nach der Washington plant, ab 2026 neue Waffen, einschließlich Hyperschallraketen mit größerer Reichweite, als bisher in Europa üblich, in Deutschland zu stationieren. Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, deutete an, dass solche Maßnahmen das Risiko eines Rüstungswettlaufs erhöhen und zu einer unkontrollierten Eskalation führen könnten.
Präsident Wladimir Putin warnte indessen, dass jede Stationierung von amerikanischen Mittel- und Kurzstreckenraketen weltweit eine Reaktion Russlands nach sich ziehen werde. Nach dem Rückzug der USA aus dem Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte-Vertrag (INF-Vertrag) erklärte Putin Ende Juni, dass Russland mit der Produktion solcher Raketen beginnen sollte und gab bekannt: “Wir haben der Industrie im Prinzip bereits die entsprechenden Anweisungen erteilt.”
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