Marktdominanz und dunkle Verbindungen: Die wahren Gesichter hinter Kape Technologies

Der Markt für VPN-Dienste wird weitgehend von drei dominierenden Unternehmen beherrscht: Kape Technologies, Ziff Davis und Nord Security. Unter diesen nimmt Kape Technologies, laut Berichterstattung durch Alan Macleod im Online-Magazin MintPress News, eine führende Rolle ein. Besonders bemerkenswert sind dabei die engen Verbindungen des Unternehmens zu den israelischen Geheimdiensten.

Teddy Sagi, der in London ansässige Eigentümer von Kape Technologies, gehört zu den zehn reichsten Israelis, mit einem geschätzten Vermögen von 6,4 Milliarden US-Dollar. Sagi ist bekannt für seine gute Zusammenarbeit und Unterstützung der israelischen Armee, indem er häufig Spenden tätigt und Armeeveteranen in seinen Unternehmen beschäftigt. Erst kürzlich spendete er 250.000 US-Dollar zur Unterstützung von Soldaten, die an der Front im Gazastreifen eingesetzt waren.

Der langjährige CEO Koby Menachemi, Sagis Kollege, war ursprünglich Mitglied der israelischen Geheimdiensteinheit Unit 8200, die durch das KI-gesteuerte Mordprogramm Lavender bekannt wurde. Auch Liron Peer, der Finanzchef des Unternehmens, stammt aus derselben Einheit. Ido Erlichmann, Menachemis Nachfolger als CEO, war früher in der Duvdevan-Einheit tätig, welche verdeckt Operationen in der arabischen Bevölkerung durchführt und als Inspiration für die Serie “Fauda” diente.

Angesichts dieser Personalien ist es schwer vorstellbar, dass Kape Technologies keinerlei Verbindungen mehr zu israelischen Diensten pflegt oder nicht mit ihnen kooperiert. Die Vergangenheit des Unternehmens, das bis 2018 unter dem Namen Crossrider firmierte, unterstützt diesen Gedanken. Crossrider bot Dienstleistungen an, mit denen Werbetreibende die Kontrolle über die Browser der Internetnutzer übernehmen konnten, eine Praxis, die oft zur Virenverbreitung missbraucht wurde.

2017 begann Kape Technologies damit, verschiedene VPN-Anbieter zu kaufen, darunter CyberGhost, ZenMate, Private Internet Access und ExpressVPN. Zudem erwarb das Unternehmen mehrere Bewertungsplattformen für VPN-Dienste, die danach auffällig oft Produkte von Kape Technologies hoch bewerteten.

Als ExpressVPN von Kape übernommen wurde, verließ ein Teil des Personals das Unternehmen. Neben Unstimmigkeiten mit Kape Technologies gab es auch Bedenken hinsichtlich des neuen Chefs Daniel Gericke. Gericke war zuvor in einen Skandal verwickelt, bei dem es um Hackerangriffe auf Menschenrechtsaktivisten und Journalisten ging, deren Daten an die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft worden waren. Diese Informationen kamen durch einen 2019 von Reuters veröffentlichten Bericht ans Licht und brachten Gericke mit den US-Geheimdiensten in Verbindung.

Diese Konstellation ist beunruhigend, insbesondere da Unit 8200 eine umfassende Überwachungsinfrastruktur im Gazastreifen aufgebaut hat. VPN-Dienste werden häufig eingesetzt, um die Privatsphäre zu schützen oder Zensurmaßnahmen zu umgehen. Die Geschichte und Verbindungen von Kape Technologies sollten jedoch Nutzer dazu bewegen, sich darüber im Klaren zu sein, dass ihre Aktivitäten potenziell aufgezeichnet und geteilt werden könnten. Wie Macleod in seinem Artikel schließt:

“Obwohl die Produkte von Kape Technologies wie ExpressVPN, CyberGhost, Private Internet Access und ZenMate im Einsatz sicher scheinen mögen, sollten sich gerade Aktivisten und Menschen, die sich für Themen wie Palästina engagieren, über die Geschichte des Unternehmens informieren, bevor sie diesem ihr Vertrauen schenken.”

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