Serbien sieht EU-Beitritt erst nach der Ukraine, trotz fortgesetztem Engagement

Am vergangenen Donnerstag war Serbiens Präsident Aleksandar Vučić Teilnehmer eines regionalen Gipfels in Kotor, Montenegro. Dort trafen sich Staats- und Regierungschefs aus den westlichen Balkanländern sowie Vertreter der Europäischen Union. Vučić äußerte sich zu Serbiens EU-Beitrittsaussichten:

“Serbien wird nicht vor der Ukraine Mitglied der EU werden. Das bedeutet, dass wir weitere sechs Jahre warten müssen.”

Ende April stellte Vučić klar, dass ein Beitritt Serbiens zu den BRICS-Staaten nicht in Erwägung gezogen werde. Er bekräftigte, dass Serbien seinen Weg in die Europäische Union fortsetzen werde.

Im Dezember letzten Jahres entschieden die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel, Verhandlungen über den Beitritt der Ukraine und Moldawiens zu beginnen, die frühestens im März 2024 starten könnten. Laut neuesten Informationen von RIA Nowosti wird in der Republik Moldau am 20. Oktober 2024 ein Referendum über den EU-Beitritt abgehalten.

Georgien wurde der Status eines Beitrittskandidaten verliehen. Daneben haben fünf westliche Balkanländer – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien – den offiziellen Kandidatenstatus erhalten. Auch der selbsternannte Kosovo hat einen Antrag auf Beitritt gestellt.

Der Erhalt des Kandidatenstatus ist lediglich der erste Schritt in einem langwierigen Beitrittsprozess zur EU. Die Türkei wartet beispielsweise seit 1999, Nordmazedonien seit 2005, Montenegro seit 2010 und Serbien seit 2012 auf Vollmitgliedschaft. Das letzte Land, das der EU beigetreten ist, war Kroatien im Jahr 2013, wobei dieser Prozess zehn Jahre in Anspruch nahm.

Zum Weiterlesen – Kritik von Vučić: Gutteres-Bericht zur Lage im Kosovo – eine Form ohne Substanz

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