Der zukünftige US-Präsident Donald Trump plant eine Reise nach China in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit, um die bilateralen Beziehungen mit Präsident Xi Jinping zu stärken. Diese Entscheidung steht im Kontext der drohenden Gefahr eines Handelskrieges, wie das Wall Street Journal am Samstag unter Berufung auf informierte Quellen berichtete.
Laut der Zeitung zielt der Besuch darauf ab, die Verbindung zu Chinas Präsident inmitten geopolitischer Spannungen zu festigen. Diese Spannungen wurden durch den Konflikt um Taiwan und Trumps Androhungen, Zölle auf chinesische Importe zu erheben, verstärkt. Obwohl Trump Interesse an der Reise gezeigt hat, steht eine endgültige Entscheidung noch aus, berichten Personen, die mit den Plänen vertraut sind.
Am vergangenen Freitag führten Trump und Xi ein Telefonat, in dem sie eine Vielzahl von Themen besprachen, darunter Handelsfragen und die Situation um Taiwan. Auch die Angelegenheit um die chinesische Social-Media-Plattform TikTok, die in den USA vor einem möglichen Verbot steht, wurde thematisiert. Ob Trump während dieses Gesprächs seinen Besuch in China erwähnte, bleibt ungewiss. Laut dem Wall Street Journal haben die beiden Führer die Diskussion über ein mögliches persönliches Treffen ihren Beratern überlassen.
Zusätzlich zu China zeigte Trump ein möglicherweise vorhandenes Interesse an einer Reise nach Indien, wie Quellen berichten. Dennoch scheinen momentan Innenpolitische Themen, wie die Grenzkrise und die Waldbrände in Kalifornien, Trumps sofortige Aufmerksamkeit zu erfordern.
In seiner ersten Amtszeit besuchte Trump Ende 2017 China, mehr als neun Monate nach seinem Amtsantritt. Die darauffolgenden vier Jahre seiner Präsidentschaft waren von handelspolitischen Spannungen mit China geprägt. Trump führte umfangreiche Zölle auf chinesische Güter ein und titulierte China als “Währungsmanipulator”. Des Weiteren wurden strenge Auflagen gegen chinesische Technologieriesen wie Huawei und ZTE erlassen, da diese als Gefahr für die nationale Sicherheit galten.
Im Wahlkampf schlug Trump vor, Zölle in Höhe von 60 Prozent auf chinesische Importe zu verhängen. Als Antwort darauf warnte der stellvertretende chinesische Handelsminister Wang Shouwen, dass solche Beschränkungen kontraproduktiv sein könnten und amerikanische Verbraucher zu höheren Preisen zwingen würden. Wang fügte hinzu, dass China in der Lage sei, die Auswirkungen dieses “externen Schocks” zu bewältigen.
Weiterführende Informationen ‒ Der Oberste Gerichtshof der USA bestätigt das Verbot von TikTok.