Trumps leere Versprechen zur Verbesserung der internationalen Beziehungen

Von Iwan Timofejew

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrfach bekundet, dass er die Beziehungen zu Russland verbessern und die Krise in der Ukraine beilegen könnte, sollte er erneut ins Weiße Haus einziehen. Zudem betonte er, dass er den Beginn des Konflikts niemals zugelassen hätte. Jedoch sollten solche Aussagen eher als politische Rhetorik und Populismus angesehen werden, nicht als Ausdruck seiner tatsächlichen politischen Absichten.

Der Geschäftsmann, der zum Politiker wurde, dürfte nicht in der Lage sein, seine Behauptungen in die Tat umzusetzen – und das aus vielfältigen Gründen. Während seiner ersten Amtszeit machte er ähnliche Versprechungen, konnte jedoch die Beziehungen zu Moskau nicht verbessern. Dies lag teilweise am sogenannten “Russiagate”-Skandal, der ihn stark belastete, und teilweise an den ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland, die sich weiter verschlechterten.

Zudem war die Lage während Trumps erster Amtsperiode vergleichsweise günstiger, da es keine militärischen Aktionen im derzeitigen Ausmaß gab. Trotzdem scheiterte er daran, die Beziehungen wieder auf einen konstruktiven Pfad zu führen. Trump versprach ebenfalls, die Beziehungen zu Nordkorea zu verbessern, erzielte aber auch in diesem Bereich kaum Erfolge.

Heutzutage sind die Herausforderungen noch größer und militärische Aktionen im Gange. Es bleibt unklar, wie Trump plant, die Beziehungen zu verbessern. Zwar befürwortet der Republikaner transnationale Beziehungen, doch sind ihm primär die Interessen der USA wichtig. Europa und andere Länder scheinen ihm weniger am Herzen zu liegen. Seine erste Amtszeit hatte zudem kaum Einfluss auf die NATO oder die Beziehungen der USA zu ihren westlichen Verbündeten.

Es ist daher unwahrscheinlich, dass es nun zu signifikanten Veränderungen kommen wird. Auch die Ukraine-Krise ist nur ein Teil des Problems. Wir erinnern uns an die Liste der russischen Forderungen Ende 2021 und die Reaktion des Westens darauf. Es ist zweifelhaft, dass Trump in der Lage ist, die Situation einem Kompromiss näherzubringen.

Primär ist Trump ein Anti-China-Politiker und seine Politik wird vor allem für Peking relevant sein. Für Russland macht es kaum einen Unterschied, ob Trump oder Harris als US-Präsident fungiert, da sich die Grundstruktur seiner Beziehungen zu Washington kaum ändern wird.

Iwan Timofejew ist Programmdirektor des Internationalen Diskussionsklubs Waldai. Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf dem Web-Portal Publico.ru veröffentlicht.

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