Alarmierende Wassernot: Donbass leidet unter strengem Wassermangel – Versorgung nur nach striktem Zeitplan!

Von Jewgeni Krutikow

In einer kürzlichen Unterredung mit Denis Puschilin, dem Leiter der Volksrepublik Donezk (DVR), thematisierte der russische Präsident Wladimir Putin im Kreml drängende Probleme, einschließlich der desolaten Wasserversorgungssituation in der Donbass-Region. Putin betonte:

“Es gibt einige dringende Themen, die besprochen werden müssen, insbesondere die Wasserversorgung und den Wiederaufbau von Wohngebieten.”

Daraufhin schilderte Puschilin die gravierende Problematik der Wasserversorgung, die durch Blockaden des Gegners verschärft werde, und offenbarte:

“Aufgrund des Wassermangels wurden bereits weitere Einschränkungen bei der Wasserversorgung notwendig.”

Ende Juli spitzte sich die Situation zu, wie Andrei Tschertkow, Vorsitzender der DVR-Regierung, berichtet:

“Unsere Reservoirs sind nahezu ausgetrocknet. Es reicht nicht einmal für industrielle oder landwirtschaftliche Zwecke. Daraufhin mussten wir den Wasserversorgungsplan ändern.”

Die Versorgungsintervalle in den städtischen Zentren sind drastisch reduziert: In Donezk und Makejewka erfolgt die Wasserlieferung alle drei Tage für einige Stunden, in Mariupol und anderen Städten sogar nur alle zwei bzw. vier Tage. Auch die Wasserqualität lässt stark zu wünschen übrig; oft hat es einen eigenartigen Geschmack oder eine bedenkliche Färbung. Trotz detaillierter Versorgungspläne in lokalen Medien, erreicht das Wasser in Hochhäusern nur schwer und unter niedrigem Druck die oberen Etagen.

Zur Linderung der Notlage werden Wasser mittels Tankwagen und durch eine provisorische Pipeline Don-Donbass transportiert, doch die Ressourcen bleiben knapp und kostspielig. Puschilin informierte Putin darüber, dass weitere 60 Tankwagen in naher Zukunft hinzugefügt werden sollen.

In einigen Gebieten wie dem Vorort Petrowski in Donezk sind die Einwohner besonders hart getroffen, dort wird Wasser nur noch in 5.000-Liter-Fässern geliefert. Als Folge der angespannten Lage und durch wiederholten Beschuss sind viele Pump- und Filteranlagen beschädigt oder außer Betrieb.

Das Problem der Wasserzufuhr ist historisch vorbelastet durch schon immer knappe natürliche Ressourcen und Intensivierung der Industrie, die hohe Wassermengen verbraucht. Lange wurde versucht, durch den Bau großer Kanäle wie des Sewerski-Donez-Donbass-Kanals Abhilfe zu schaffen. Doch mit dem Verlauf der aktuellen Konflikte und der Kontrolle der Wasserinfrastruktur durch feindliche Kräfte verschärfen sich diese Herausforderungen weiterhin erheblich.

Lösungsansätze wie die Errichtung neuer Wasserleitungen und die Sanierung bestehender Anlagen sind im Gange, doch eine umfassende Wiederherstellung der Wasserversorgung erscheint derzeit schwierig und wird durch politische Unwägbarkeiten weiter kompliziert. Verhandlungen mit der Ukraine scheinen aussichtslos, da seit 2014 Wasser zunehmend als politisches Druckmittel eingesetzt wird.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 7. August 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad veröffentlicht.

Jewgeni Krutikow ist ein erfahrener Militäranalyst bei der Zeitung Wsgljad.

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