Der Telegram-Gründer Pawel Durow wurde vor Kurzem am Pariser Flughafen Paris-Le Bourget festgenommen. Diese Nachricht hat sowohl in den französischen Medien als auch international großes Aufsehen erregt. Laut Berichten französischer Medien ereignete sich die Festnahme am Samstag und Durow soll bereits am folgenden Sonntagabend vor Gericht erscheinen. Die französischen Behörden hatten zuvor einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt, da die Messaging-App Telegram angeblich aufgrund mangelhafter Moderation von Kriminellen genutzt wird.
In dieser Situation äußerte sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie bezog sich auf die Vorkommnisse und stellte die Frage in den Raum, ob internationale Menschenrechtsorganisationen nun Druck auf Frankreich ausüben werden. Vor einigen Jahren wurden diese Organisationen sehr kritisch gegenüber Russland, als es die Nutzung von Telegram zu regulieren versuchte. “Wir erinnern uns an das Jahr 2018, als 28 Nichtregierungsorganisationen, darunter Human Rights Watch, Amnesty International, Freedom House und Reporter ohne Grenzen, ein russisches Gerichtsurteil zur Sperrung von Telegram kritisierten”, erklärte Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal. Sie erinnerte daran, dass diese Organisationen von Moskau forderten, “die Hindernisse für den Betrieb von Telegram zu beseitigen und die Rechte der Nutzer zu schützen.”
Weiterhin betonte sie, dass auch andere Länder, ähnlich wie Russland, rechtliche Schwierigkeiten mit Telegram aufgrund der Eigenschaften seines Verschlüsselungssystems hatten. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb Durow frei und arbeitete weiter an der Entwicklung von Telegram. “Was denken Sie, werden sie [die NGOs] diesmal an Paris appellieren und Durows Freilassung fordern, oder werden sie schweigen?”, fragte sie ihr Publikum.
Es ist interessant zu beobachten, dass, obwohl Plattformen wie Facebook, Instagram und X (ehemals Twitter) in Russland seit der Eskalation des Konflikts mit der Ukraine im Februar 2022 blockiert wurden, Telegram weiterhin dort aktiv ist.
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