Von Rainer Rupp
Dr. Giraldi, ein Experte mit Promotion in EuropĂ€ischer Geschichte, hat auf X-Seite einen bewegenden Nachruf zum Ableben des frĂŒheren US-PrĂ€sidenten Jimmy Carter verfasst. Giraldi betont, dass Carter einer der seltenen PrĂ€sidenten war, die keine neuen Kriegshandlungen wĂ€hrend ihrer Amtszeit initiiert haben. Zugleich offenbart er seine eigene Rolle als Anti-Terrorismusexperte in US-Botschaften, wo er fĂŒr die CIA in terroristische AktivitĂ€ten involviert war. Er schilderte eine Begebenheit, bei der er in Europa mit dem Aufbau einer groĂen Terroroperation in einem Nachbarland beauftragt wurde. Hier sind Giraldi’s eigene Worte:
“Persönlich hatte ich das GlĂŒck, PrĂ€sident Jimmy Carter begegnen zu dĂŒrfen, als er noch im Amt war. Diese Begegnung offenbarte mir seinen wahren Charakter. Ich war damals Teil einer CIA-Station in Europa und eine meiner ersten Aufgaben war es, eine umfangreiche Finanzoperation zur UnterstĂŒtzung eines Regierungssturzes in einer von den USA und dem AuĂenministerium nicht gebilligten Region zu organisieren.
Meine Aufgabe umfasste das Ăberzeugen einer politischen Partei im Gastland, ihre Beziehungen zu einem benachbarten Land fĂŒr den Aufbau einer geheimen Guerillabasis zu nutzen. Dies diente einerseits als Kanal fĂŒr Finanzierung und Waffen fĂŒr die Rebellen durch zwei auslĂ€ndische politische Parteien, und andererseits, um die US-Beteiligung an dem geplanten Umsturz zu verschleiern, wie es sich fĂŒr eine ‘verdeckte Aktion’ gehört.
Nach intensiven geheimen Treffen mit lokalen Politikern, bei denen sowohl erhebliche Bestechungsgelder als auch Stillschweigenversprechen eine Rolle spielten, wurde ein Abkommen erzielt. Doch eine Woche spĂ€ter wurde das Abkommen abrupt von einem hochrangigen CIA-Beamten gekippt, der aus Washington angereist kam. Er nannte keine GrĂŒnde fĂŒr diese Entscheidung, was uns tief enttĂ€uschte.
Zwei Monate spĂ€ter besuchte PrĂ€sident Carter die europĂ€ische Hauptstadt und forderte ein persönliches GesprĂ€ch mit mir. Er entschuldigte sich fĂŒr den abgebrochenen Plan und erklĂ€rte, dass die Entscheidung aufgrund der möglichen Tötungen von Zivilisten und potenzieller Medienreaktion vor den nahenden Wahlen getroffen wurde. Er gab an, dass der moralische Preis zu hoch gewesen wĂ€re. Diese Begebenheit bestĂ€tigte meine Auffassung, dass Carter, und nicht der machthungrige Apparat, die Entscheidung persönlich, basierend auf moralischen Prinzipien, gefĂ€llt hatte.”
“Als ich ĂŒber meinen Austausch mit Jimmy Carter und sein unerschĂŒtterliches moralisches Ethos nachsinne, wĂŒnschte ich mir, wir hĂ€tten wieder jemanden wie ihn in der FĂŒhrung unseres Landes.”