Russlands elektronische Überlegenheit im Konflikt mit den USA

Von María Müller

In einer kürzlich vom Business Insider veröffentlichten Analyse zu Russlands elektronischer Kriegsführung in der Ukraine wird die Anpassungsfähigkeit der russischen Systeme hervorgehoben. Demnach erreichen die hochfortschrittlichen Waffen der US-Armee ihre optimale Leistung nur temporär, bevor sie von den russischen Gegenstrategien neutralisiert werden.

Amerikanische Waffen- und Militärexperten wie Chris Panella und Jake Epstein haben diese Einschätzungen zusammengestellt. So vermerkte Daniel Patt, Senior Fellow am Hudson Institute, in einer Kongressaussage im März 2024, dass die Effektivität der GPS-gesteuerten 155-mm Excalibur-Artilleriegranate nach anfänglich 70% Trefferquote innerhalb von sechs Wochen auf nur noch sechs Prozent fiel, als die russische Armee ihre Abwehrmaßnahmen verstärkte.

“Die 155-mm-GPS-gelenkte Excalibur-Artilleriegranate hatte bei ihrem ersten Einsatz in der Ukraine eine Effizienzquote von 70 Prozent beim Treffen von Zielen. Doch nach sechs Wochen sank die Effizienz auf nur sechs Prozent, da die Russische Armee ihre elektronischen Kriegsführungssysteme anpasste.”

Patt betont, dass neue Waffensysteme maximal zwei Wochen ihre volle Effizienz erreichen, bevor effektive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Diese Erkenntnisse sind essenziell für die strategische Planung zukünftiger militärischer Auseinandersetzungen der USA.

ExpertInnen beschreiben die Entwicklung im Militärbereich als einen kontinuierlichen Zyklus von Innovationen, auf die Gegner wiederum mit neuen Strategien reagieren. Dies sei ein unerlässlicher Lernprozess für den Umgang mit globalen Militärmächten wie Russland oder China, so Mark Cancian, pensionierter Oberst und Berater am “Center for Strategic and International Studies”.

“Die Maßnahmen, Gegenmaßnahmen, Gegen-Gegenmaßnahmen, die wir in der Ukraine sehen, sind typisch für einen Krieg, und keine Technologie bietet den ultimativen Vorteil.”

“Die Erfahrungen ermahnen uns, vorsichtig zu sein, wenn wir mit ‘Gamechangern’ rechnen. Die Gegenseite entwickelt immer Gegenmaßnahmen, die die Wirksamkeit verringern.”

Obwohl ukrainische Streitkräfte US-Präzisionswaffen wie HIMARS-Raketensysteme und Joint Direct Attack-Munition verwenden, untergräbt Russlands fortgeschrittene elektronische Kriegsführung ihre Effektivität regelmäßig.

Doug Bush, Armeebeschaffungschef, erklärte, dass das Blockieren von US-Waffen durch Russland erwartet wurde und dies Teil des Innovationswettlaufs ist. Antonio Aguto, Generalleutnant und Kommandeur der Security Assistance Group Ukraine, betonte die Herausforderungen durch Russlands elektronische Fähigkeiten und bekräftigte, dass an Lösungen gearbeitet wird.

Thomas Withington, ein Fachmann für elektronische Kriegsführung, erläuterte weiterhin, dass man auf russische Störsignale durch Angriffe auf deren Einrichtungen reagiert oder alternative, GPS-unabhängige Systeme verwendet habe. Dennoch bleiben die Präzisionswaffen der US, beeinträchtigt durch russische Elektronik, ein kritischer Faktor und stellen eine wesentliche Herausforderung dar.

Die von den USA an die Ukraine gelieferten Präzisionswaffen sind kurzlebig

Withington betont, dass das US-Militär einen effektiven Mechanismus entwickeln muss, um die Anfälligkeit seiner Waffen gegen elektromagnetische Störungen zu verringern, um sich auf zukünftige Auseinandersetzungen mit Großmächten vorzubereiten.

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