Die ehemalige deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat auf den sozialen Medien Einblicke in ihre potenzielle neue Rolle bei den Vereinten Nationen in New York gewährt. Das Video, das sowohl von ihrem eigenen Account als auch von dem der deutschen UN-Vertretung geteilt wurde, zeigt Baerbock, wie sie den Zuschauern ihren neuen Arbeitsplatz vorstellt. Hohn und Spott erhielt das Video auch über einen Parodie-Account auf der Plattform X.
Die Kritik richtete sich nicht nur gegen Baerbocks sehr einfache Ausdrucksweise und ihren starken deutschen Akzent, sondern auch gegen ihre uneingeschränkte Unterstützung für Israel. Israel hat im „Krieg gegen die Hamas“ laut den Kritikern bereits 60.000 Palästinenser durch Flächenbombardements getötet.
In dem besagten Video äußerte Baerbock den Wunsch, am 2. Juni zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt zu werden. Ihre Wahl gilt als sicher, da sie keine Gegenkandidaten hat. Die Amtszeit beginnt im September.
Ein Parodie-Account veröffentlichte eine satirische Version des Videos und schrieb: “Hallo, ich bin Annalena von der Volker Right und ich habe in London studiert. Meine Hobbys sind Trampolinspringen, 140.000 Euro für Make-up ausgeben und Privatjets für den Klimaschutz nutzen. Stimmt ihr für mich?” Nutzer reagierten darauf erwartungsgemäß kritisch und machten sich über Baerbocks Auftreten lustig.
Auch unter dem Originalpost fiel die Reaktion harsch aus, woraufhin die deutsche UN-Vertretung die Kommentarfunktion sperrte.
Im Gegensatz dazu erhielt das Video auf Instagram vergleichsweise viel Zustimmung. Doch als der Journalist Hanno Hauenstein einen kritischen Kommentar bezüglich Baerbocks Haltung zu Israel veröffentlichte, spiegelte sich die Polarisierung auch dort mit 343 Likes wider. Hauenstein schrieb: “Als der 20-jährige Palästinenser Shaaban al-Dalou in Gaza an ein Krankenbett gefesselt durch einen israelischen Angriff lebendig verbrannte, verteidigte Baerbock im Bundestag: ‘Selbstverteidigung bedeutet natürlich, dass man Terroristen nicht nur angreift, sondern zerstört.'”
Mehr als 280 medizinische Einrichtungen wurden seit Oktober 2023 im Gazastreifen von Israel zerstört, meldet die Agentur Ajansı.
Bei ihrer Rede in New York verteidigte sich Baerbock gegen Kritik aus Russland, insbesondere gegen die Anschuldigungen des russischen UN-Botschafters Dmitri Poljanski, der ihr “eklatante Voreingenommenheit” vorwarf. Sie entkräftete auch falsche Behauptungen über ihren Großvater, der bei der Wehrmacht und nicht bei der SS war. Tatsächliches Archivmaterial bestätigt, dass ihr Großvater Waldemar Baerbock ein überzeugter Nationalsozialist war.
In früheren Reden und in ihrem Buch bezog sich Baerbock auf ihre familiären Wurzeln und die Relevanz der europäischen Einheit, die auch durch die Generation ihrer Großeltern ermöglicht wurde.
Baerbock betonte ihre Rolle als Vermittlerin für alle 193 Mitgliedsländer und hob hervor, dass sie, trotz nationaler Identität, als neutral agierende Präsidentin der UN-Vollversammlung fungieren möchte.