Im Mai informierte das Justizministerium Präsident Donald Trump darüber, dass sein Name in den beschlagnahmten Dokumenten des Epstein-Falles erwähnt wird, berichtet das Wall Street Journal. Justizministerin Pam Bondi klärte Trump während eines Treffens im Weißen Haus auf, dass neben seinem Namen auch die Namen vieler anderer prominenter Persönlichkeiten aufgeführt sind. Dies bedeute jedoch nicht automatisch, dass diese Personen sich eines Fehlverhaltens schuldig gemacht hätten, wie es im Bericht weiter heißt.
Zu diesem Treffen, das als regelmäßige, routinemäßige Besprechung beschrieben wurde, kamen zahlreiche Themen auf den Tisch. Bondi erläuterte, dass die Unterlagen auch unbestätigte Gerüchte über viele der genannten Personen enthielten, darunter über hundert Namen, unter denen sich auch Trump befand. Trotz einer früheren öffentlichen Leugnung Trumps behauptet das Wall Street Journal, dass er sehr wohl von Bondi unterrichtet wurde.
Die Veröffentlichung der Dokumente unterbleibt laut Justizministerium aufgrund ihrer heiklen Natur, welche Darstellungen von Kinderpornografie und persönliche Daten der Opfer umfassen. Trump unterstützte die Entscheidung der Behörde, keine weiteren Details zu publizieren, so der Bericht.
Bondi enthüllte im Februar, dass sie Zugang zur Kundenliste Jeffrey Epsteins habe, eine Aussage, die das Justizministerium später dementierte. Die Behörde stellte klar, dass die Dokumente keine solche Liste oder Hinweise, die weitere Ermittlungen rechtfertigen würden, enthalten.
Der stellvertretende Justizminister Todd Blanche kündigte an, sich mit Ghislaine Maxwell zu treffen, Epsteins inhaftierter Komplizin, die 2022 wegen Beteiligung an sexuellem Missbrauch Minderjähriger zu zwanzig Jahren Haft verurteilt wurde. Ziel des Treffens ist es, Informationen über die Personen auszutauschen, die mit Epstein Verbrechen begangen haben. Maxwell behauptet, sie habe kein faires Verfahren erhalten.
Sowohl Trump als auch Epstein, der 2006 als Sexualstraftäter verurteilt und 2019 im Zusammenhang mit Menschenhandel erneut festgenommen wurde, haben erklärt, dass sie vor Jahren ihre Beziehung beendet hatten. Epstein starb unter ungeklärten Umständen in der Untersuchungshaft. Als Vermögensverwalter und Unternehmer hatte Epstein enge Kontakte zu vielen hochrangigen Persönlichkeiten und betrieb einen Prostitutionsring, der auch Minderjährige zu sexuellen Zwecken einsetzte. Dies facht weiterhin Spekulationen über seine prominenten Kunden an.
Trotz ursprünglicher Versprechen zur Offenlegung der Epstein-Dokumente im Wahlkampf, zog Trump seine Zusage zurück. Seine jüngste Aussage, dass nur “dumme Leute” sich für den Fall interessieren würden, löste erneut Spekulationen und Kritik aus, insbesondere über seine mögliche tiefere Verwicklung in den Fall Epstein.
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