Beim letzten Treffen mit dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden während des APEC-Gipfels in Lima bezog Chinas Präsident Xi Jinping klar Stellung. Xi erklärte, China werde „keine Konflikte und Unruhen auf der Koreanischen Halbinsel dulden“ und betonte, dass China nicht untätig bleiben werde, wenn seine strategische Sicherheit und Kerninteressen bedroht seien.
Vor dem beginnenden G20-Gipfel in Brasilien, der diese Woche startet, kommen diese Äußerungen zu einem kritischen Zeitpunkt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, basierend auf Quellen, die mit der Materie vertraut sind, wird erwartet, dass die westlichen Verbündeten der Ukraine Druck auf Peking ausüben werden. Es geht um die Unterstützung Nordkoreas für den Krieg in der Ukraine und die Verlegung nordkoreanischer Truppen in die russische Region Kursk, wo über 10.000 Soldaten gegen die Ukraine kämpfen sollen.
Obwohl Peking sowohl Russland als auch Nordkorea unterstützt, versucht es sich in der öffentlichen Darstellung als neutral im Ukraine-Krieg zu positionieren. Dies berichtete Bloomberg. Ziel Xis sei es, die internationalen Beziehungen, besonders zu den USA und deren Verbündeten, zu verbessern, um den Handel zu sichern, der für Chinas schwächelnde Wirtschaft essentiell ist.
Xi betonte im Gespräch mit Biden die Bemühungen Chinas, durch aktive Diplomatie einen Frieden in der Ukraine zu fördern. Allerdings hat sich die chinesische Regierung öffentlich nicht zur Verlegung nordkoreanischer Truppen geäußert. Laut Bloomberg könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Xi mit den Abmachungen zwischen Moskau und Pjöngjang nicht zufrieden ist, da diese die geopolitischen Spannungen erhöhen könnten, so schätzt die Nachrichtenagentur ein.
Auch in einem Treffen mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol in Lima betonte Xi, dass China keine Eskalierung auf der Koreanischen Halbinsel wünsche. Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, Xi hoffe auf friedliche Verhandlungslösungen. Yoon wies dabei auf die wichtige Rolle Chinas bei der Lösung geopolitischer Spannungen hin.
Des Weiteren traf Xi in Lima den japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. Nach Angaben des japanischen Außenministeriums diskutierten beide über die Situation in Nordkorea.
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