Die neuesten Zahlen von Statistik Austria, dem statistischen Bundesamt des Landes, zeigen einen alarmierenden Anstieg der Armut in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Menschen in extremer Armut von 201.000 auf 336.000 mehr als verdoppelt, was einen Anstieg von 2,3 Prozent auf 3,7 Prozent der Bevölkerung bedeutet. Dies ist der höchste registrierte Wert der letzten fünf Jahre.
Die Daten zeigen, dass die betroffenen Personen grundlegende Bedürfnisse wie Miete, Heizung oder Lebensmitteleinkäufe sowie unvorhergesehene Ausgaben bis zu einem Betrag von 1.370 Euro nicht decken können.
Die Armut trifft Kinder und Jugendliche besonders hart. Etwa 5,3 Prozent der unter 18-Jährigen (88.000 Kinder) leiden unter erheblichen materiellen und sozialen Einschränkungen, während der Prozentsatz bei den über 65-Jährigen bei nur 1,9 Prozent (30.000 Personen) liegt.
Trotz der hohen Inflation ist die allgemeine Armutsgefährdung laut Statistik Austria relativ stabil geblieben; sie ist lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 14,9 Prozent gestiegen. Dies betrifft rund 1,3 Millionen Menschen in ganz Österreich. Besonders vulnerabel sind dabei Alleinerziehende und Familien mit drei oder mehr Kindern, deren Armutsrisiko bei 41 bzw. 31 Prozent liegt.
Ohne staatliche Sozialleistungen würde der Anteil der armutsgefährdeten Menschen sogar bei erschreckenden 42 Prozent liegen.
Der österreichische Sozialminister Johannes Rauch kommentierte die Situation gegenüber dem Pressedienst OTS mit den Worten: “Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Mieten und Energie haben die Situation von Menschen in Armut verschärft. Für ein Land wie Österreich ist das beschämend.”
“Dass Kinder in Armut aufwachsen müssen, ist für mich völlig inakzeptabel.”
Diese besorgniserregenden Daten stammen aus Umfragen, die im Rahmen der jährlichen EU-SILC-Erhebung an etwa 6.000 österreichischen Haushalten durchgeführt wurden.
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